Duisburg Partysonntag auf dem Burgplatz

Duisburg · Die Stimmung war bestens beim Empfang für den MSV im Rathaus und unten bei den 10 000 Fans auf dem Burgplatz. Alle eint ein großer Wunsch: "Nie mehr Dritte Liga".

"Lulu" Nolden hat die guten alten MSV-Zeiten Anfang der sechziger Jahre als ehemaliger Spieler noch gut in Erinnerung. Am Sonntag war er mit Ehefrau Erika unter den rund 10 000 Fans, die den Aufstieg des noch vor zwei Jahren am Boden liegenden MSV mit einer riesigen weiß-blauen Party feierten. "Wenn man das alles hier sieht, denkt man schon an frühere Zeiten zurück", sagt der Ex-Elfmeterkönig.

Schon bevor der frischgebackene Zweitligist nach der umjubelten Fahrt im offenen Bus über König- und Kuhstraße das Rathaus erreichte, war jede Menge los auf dem dicht bevölkerten Burgplatz. Live-Musik und ein buntes Show-Programm brachte die weiß-blaue Fanmeile so richtig in Stimmung. Mittendrin waren auch Ronny Burgdorf und Freund Jörn Müther, die ihre Aufstiegshelden noch mal so richtig feiern wollten. Beide waren sich einig, dass die "Super-Rückrunde", aber auch "die geilen Fans" entscheidend für den Erfolg waren.

Im Rathaus wartete Duisburgs OB neben vielen anderen Gästen schon ungeduldig auf das Eintreffen der Mannschaft. Für Sören Link war "einfach großartig, was in den letzten beiden Jahren passiert ist". Nach dem Lizenzentzugs-Schock sei rund um den MSV etwas "ganz Tolles entstanden. Der Verein hat sich selbst aus der Krise befreit", zollte der OB der Leistung der Verantwortlichen um MSV Präsident Ingo Wald und Manager Ivo Grlic hohen Respekt. "Die Stadt und die Fans haben das einfach verdient", freute sich MSV-Fan Link. Auch Alt-Oberbürgermeister Jupp Krings wollte sich den Rathaus-Einzug des Teams nicht entgehen lassen und brachte die Stimmung kurz und bündig auf den Punkt: "Die ganze Stadt ist aufgestiegen." In Feierlaune war auch Filmforum-Chef Kai Gottlob, der den Aufstieg als "einen großen Gewinn für die Stadt" bezeichnete und in die zukünftige Entwicklung des neuen Zweitligisten "große Hoffnung" setzt.

MSV-Ikone Bernard Dietz wirkte "überglücklich" und "befreit" und gab auch den "ganz starken Fans" einen großen Anteil an dem Erfolg. Die Duisburger "Bundestagsfraktion" mit Bärbel Bas, Mahmut Özdemir (SPD) und Thomas Mahlberg (CDU - "Das Fan-Trikot passt so gerade noch") erlebten ebenfalls den Einzug der Mannschaft ins Rathaus, wo sich das Team um Kevin Wolze, Michael Ratajczak und Kingsley Onuegbu dann endlich auf dem Rathausbalkon den Fans zeigte.

"Nie mehr dritte Liga", die Zebra-Hymne und andere, lautstark intonierte Fan-Songs, die sonst die Stimmung im Stadion anheizen, sorgten auch bei der Mannschafts-Präsentation für das entsprechende Gänsehaut-Feeling. Team-Manager Ivo Grlic genoss den Trubel rund um die Mannschaft ganz entspannt. "Wir mussten zu Saisonbeginn 14 neue Spieler integrieren. Das war nicht gerade einfach. Zu Beginn der Rückserie zeichnete sich dann ab, dass wir es schaffen können. Sensationell, dass alles so geklappt hat."

So richtig ging die Party ab, als das Team, angeführt von Stimmungskanone Kevin Wolze, die Show-Bühne auf dem Burgplatz enterte und das Geschehen selbst in die Hand nahm - super dabei war der auf Keeper Ratajczak umgetextete Song " Rata-Rata-Ratatatata".

Zu guter Letzt wurde noch Duisburgs Topscorer Zlatko Janjiæ rasiert. Gegen eine Spende von 500 Euro, die der von MSV-Abwehrchef Bajic initiierten Aktion "Helft Katarina" zufließt, ließ er sich den mittlerweile recht stattlichen Bart abnehmen. Und wenn "King" Onuegbu dann noch auf die gesanglich formulierte Aufforderung seiner Teamkollegen "Kingsley, unterschreib doch mal..." eingeht, steht einer hoffentlich erfolgreichen Zweitligasaison nichts mehr im Wege.

(pol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort