Duisburg Party mit dem "kleinen Prinzen"

Duisburg · Mit "Der kleine Prinz und seine großen Abenteuer" hatte das jüngste "TanzMusikTheater" von Ulla Weltike Premiere im fast ganz gefüllten Stadttheater. Wieder einmal belebten Hunderte von jungen Menschen die Bühne.

Die Tanzwerkstatt, das Duisburger Tanztheater Ulla Weltike, ist seit vielen Jahren eine kulturelle Institution in der Stadt. Immer wieder ist es verblüffend, wie die außergewöhnliche Tanzpädagogin und vorzügliche Choreographin große Mengen junger und jüngster Menschen zu groß angelegten und durchaus anspruchsvollen Projekten auf die großen Bühnen Duisburgs bringt. Wie sie als "TanzMusikTheater" verschiedene Sparten scheinbar mühelos unter einen Hut zu bringen vermag (die RP berichtete).

Nun war es im fast ganz gefüllten Stadttheater wieder einmal so weit, diesmal hieß es "Der kleine Prinz und seine großen Abenteuer", angelehnt an die beliebte Geschichte "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry. Es geht darin darum, dass der kleine Prinz eine Art Bildungsreise durch das Universum unternimmt, auf jedem Planeten eine andere Lektion lernt und darüber Briefe schreibt an seine geliebte Rose, die auf seinem eigenen kleinen Planeten zurück geblieben ist. Zum Beispiel so: "Auf dem Planet der Natur und der Dornen lernte ich, wie hart man sein kann und wie wichtig Respekt und Achtung voreinander sind. Ich zeichnete Edelsteine, die die grauen, harten Steine zur Umkehr bewegten und der Natur ihren Lebensraum zurückgaben. Somit konnte ich mit der Kraft meiner Phantasie helfen und alles zum Guten wenden. Und ich lernte dort und erzähle es dir weiter: Du kannst ein Teil sein von diesem Wunder / und deine Welt wird bunter, / in all dem Werden und Vergehen / bist du der Stein, / auf dem man bauen kann." Es kamen Elemente aus anderen Kinderbüchern und Märchen dazu, zu den Tanznummern auch vereinzelte Sprechtexte und Musical-Songs.

Zur Idee, Choreographie und Gesamtleitung von Ulla Weltike kamen hier Einzelchoreographien von Marion Bachmann, Romina Bonn, Mia Sophia Bilitza, Max Bilitza, Katja Denneng und Royston Maldoom sowie Katharina Fehlberg und Louisa Schulz. Ein Teil der Musik aus der Konserve war eigens getextet und komponiert worden, von Annegret Keller, Christoph Wehmeyer, Jan Steegmann und Jennifer Schirmer. Die Bandbreite reicht dabei von der einleitenden, ungemein kraftvollen Choreographie auf den Satz "Mars" aus der populären Orchestersuite "Die Planeten" von Gustav Holst ("Kriege um Öl, Wasser, Land, Energie, Lebensmittel, Geld, Macht und Religion toben auf den Planeten und bringen unendliches Leid. Der Planet Mars, als Kriegsplanet, spiegelt das Elend wieder") bis zum Zeitplaneten ("Alles hat seine Zeit, das Werden und Vergehen, der Zweifel das Verstehen, das Rennen nach dem Glück, der lange Weg zurück..."), wo schlicht und einfach Party angesagt ist.

Es gibt gute Solisten, allen voran Philpp Nowicki als präsenter kleiner Prinz und Fiona Kahlstorf als Ballett-Rose. Judith Lawrenz bewies, dass auch in einem lächerlichen Fuchs-Kostüm viel Anmut möglich ist. Der Clou war aber wieder einmal die Macht der Massen. Für Gelächter sorgte im Theater ein ganz kleiner blonder Schmetterling, der lieber mit dem Publikum kokettierte, als mit den anderen zu tanzen. So etwas soll es auch im richtigen Leben geben...

(hod)
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