Duisburg Papierhersteller schließt Anlage

Duisburg · Von den beiden Anlagen zur Papierherstellung wird das Unternehmen Norske Skog in Walsum eine schließen. Das erfuhr die Belegschaft bei einer Versammlung durch den Geschäftsführer Trond Sverre Flaten. Gespräche mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan und einen Interessensausgleich sollen zeitnah aufgenommen werden.

 Betriebsratschef Jürgen Strauß hofft auf einen guten Sozialplan.

Betriebsratschef Jürgen Strauß hofft auf einen guten Sozialplan.

Foto: privat

Seit dem 1. Dezember 2001 gehört der Standort Walsum zum weltweit tätigen Papierkonzern Norske Skog. In Walsum produzieren rund 520 Mitarbeiter 420 000 Tonnen hochwertiges Magazinpapier für Zeitschriften und Kataloge. Seit fast 51 Jahren wird an diesem Standort Papier für Druckereien und Verlage in der ganzen Welt hergestellt. Die Papierindustrie ist schon seit einiger Zeit einem gewaltigen Druck ausgesetzt. Schlechte Preise durch Überkapazitäten und hohe Kosten – vor allem für Energie – führen nach einer Mitteilung des Betriebsrates zu schlechten Ergebnissen. Der Mutterkonzern Norske Skog mit Hauptsitz in Oslo habe sich schon aufgrund der schlechten Ertragssituation von anderen Fabriken trennen oder sogar Schließungen vornehmen müssen.

Um das Überleben des Walsumer Werkes zu sichern, sei die Schließung einer der zwei Produktionsstraßen in Walsum notwendig. Dieser Schritt wird mit Personalabbau einhergehen, ist der Betriebsrat sicher. In den vergangenen Jahren seien schon einige Sparprogramme, auch mit Personalabbau, in Walsum durchgeführt worden. Leider habe sich der hart umkämpfte Papiermarkt immer weiter verschlechtert, so dass die durchgeführten Maßnahmen längerfristig nicht ausreichend gewesen seien.

"In den vergangenen Jahren haben wir in Walsum schon viele schmerzhafte Dinge durchführen müssen", sagt Jürgen Strauß, Betriebsratsvorsitzender Norske Skog in Walsum. "Auch dieses Mal hoffen wir auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat."

Es werde alles getan, "um die uns gestellte Aufgabe so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Allerdings werden betriebsbedingte Kündigungen leider nicht auszuschließen sein bei der zu erwartenden Größe der Maßnahme. Unsere Hoffnung liegt darin, dass das Werk anschließend wieder profitabel ist und eine Zukunft hat".

(RP)
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