Duisburg Optimisten gelingt mehr

Duisburg · Die Stadtsparkasse richtete am Sonntag für die Stadt Duisburg den nunmehr achten Neujahrsempfang aus. Den rund 500 geladenen Gästen schien es zu gefallen, dass OB Sauerland sie zu mehr Selbstbewusstsein ermunterte.

Bilder vom achten Neujahrsempfang der Stadt Duisburg
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Petra Manoa, Inhaberin des Knüllermarktes, nutzte einen günstigen Moment, um Oberbürgermeister Sauerland einen großen Karton mit Kuchen von einem hiesigen Edelbäcker zu überreichen. "Ich wollte mich damit nur mal dafür bedanken, dass ich hier dabei sein kann", sagte sie.

Wie ihr ging es vielen der Anwesenden, die für die Stadt eine Bedeutung haben, aber eher selten bei öffentlichen Veranstaltungen dabei sind. Ob Umweltschützer oder Bürgervereine, ob Sangesbrüder oder Narren-Freunde — und auch die Verantwortungsträger Duisburgs — sie alle gaben dem Empfang im Foyer der Mercatorhalle Farbe.

Kein einfaches Jahr

Ausrichter war in diesem Jahr die Stadtsparkasse. Die Stadt selbst könnte und dürfte eine solche Veranstaltung nicht finanzieren. Bei Sekt und Selters, Grünkohl und Häppchen ging es vor allem darum, miteinander ins Gespräch zu kommen und einen Blick in die kommenden Monate zu werfen, das für die Stadt kein einfaches wird, wie Hans-Werner Tomalak, Sparkassenchef, betonte.

"Trotz allem sollten wir in Duisburg mehr Selbstbewusstsein an den Tag legen", meinte er und zählte Projekte auf, die im vergangenen Jahr zum Wohl von Duisburg entwickelt wurden, darunter das eigene, das Kuhlenwallkarree.

Was liegt näher, als sich in diesem Jahr mit dem 500. Geburtstag von Gerhard Mercator zu befassen, der optimistisch nach vorne gedacht hat und um den sich die Ansprache von Adolf Sauerland dreht. "Er mag zwar ein dröger Wissenschaftler gewesen sein", aber er sei auch ein Optimist und Macher gewesen, so der Oberbürgermeister. Vor dem Hintergrund der Loveparade-Katastrophe sei es nach wie vor schwer, nach außen deutlich zu machen, dass Duisburg auch viele sehr positive Seiten habe.

Keinem sei damit ein Gefallen getan, "wenn wir Duisburger aus solchen Faktoren, die eben auch zu Duisburg gehören, nicht wieder Selbstbewusstsein tanken", sprach er offenbar vielen der Gäste aus dem Herzen, die ihm anhaltend applaudierten. Niemandem sei damit gedient, "am allerwenigsten denen, die an der Loveparade-Katastrophe persönlich so unsagbar schlimm zu leiden haben."

Verantwortung für Bürger

Doch diejenigen, die in dieser Stadt Verantwortung tragen (in Wirtschaft, Verbänden, Vereinen und öffentlich Ämtern) hätten gegenüber den Bürgern die Verantwortung, Perspektiven und Zuversicht zu stiften. "Wenn der eine oder andere dazu auf den 12. Februar blicken mag, ist das sein gutes und demokratisches Recht", ging er auf die bevorstehende Abstimmung ein.

"Aber unbedingte Fürsprecher, unbedingte Optimisten, Macher und Nach-Vorne-Blicker braucht Duisburg in jedem Fall und unabhängig von politischen Mehrheiten". Unverblümten Optimisten gelinge mehr als notorischen Negativdenkern, die die Entwicklung Duisburgs blockierten. "Mehr denn je braucht Duisburg Menschen, die sich der Wurzeln unserer Stadt besinnen und — so gestärkt positiv nach vorn blicken."

Während Sauerland von einem Fernseh-Mikrofon zum nächsten hetzte (das Medininteresse an ihm war fast genau so groß wie beim Vorjahresempfang, dem ersten nach der Loveparade), taten seine Gäste das, wozu er sie anfangs ermuntert hatte: Sie plauderten locker miteinander, und aus manchem Small-Talk entwickelten sich Gespräche, die durchaus in neuen Projekten für Duisburg münden könnten.

(RP)
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