Duisburg Opfer mit enormen Renditen geködert

Duisburg · Durch Anlagebetrug sollen zwei Männer und zwei Frauen unbedarfte Bürger um rund zweieinhalb Millionen Euro geprellt haben. Seit Montag müssen sich die Angeklagten vor der Wirtschaftskammer des Duisburger Landgerichts verantworten.

 Durch Anlagebetrug sollen zwei Männer und zwei Frauen unbedarfte Bürger um rund zweieinhalb Millionen Euro geprellt haben. Foto: DDP

Durch Anlagebetrug sollen zwei Männer und zwei Frauen unbedarfte Bürger um rund zweieinhalb Millionen Euro geprellt haben. Foto: DDP

Schon die Anklageschrift ließ vermuten, dass bei dem Verfahren sämtliche fünf Prozesstage ausgeschöpft werden.

Zum Prozessauftakt hatte die Staatsanwaltschaft rund zwei Dutzend Anklageseiten mit knapp 100 Anklagepunkten zu verlesen. Verstoß gegen das Kreditorengesetz, Betrug und Urkundenfälschung wird den Angeklagten in unterschiedlicher Tatbeteiligung vorgeworfen.

In Duisburg sollen sie Anleger für eine Schweizer Firma angeworben haben. Ohne Erlaubnis hätten sie damit gegen das Kreditwesen verstoßen und Finanzdienstleistungen erbracht, heißt es. Im Namen der Schweizer Firma sollen sie sogenannte "Private Placements" angeboten haben. Den Anlegern war vorgegaukelt worden, dass das Ganze durch zehn Millionen Euro über eine Bank in Florida abgesichert ist. Auch enorme Renditen sollen den gutgläubigen Anlegern zugesichert worden sein. Mit zwischen drei und acht Prozent der Anlegesumme monatlich war ihnen ein satter Gewinn in Aussicht gestellt worden.

Die Geprellten hatten Summen von meist 10 000 Euro, aber auch bis zu 350 000 Euro auf das Schweizer Konto eingezahlt. Davon sollten Wertpapiere gekauft werden. Tatsächlich soll nicht ein einziger Cent weiterinvestiert worden sein. Im September 2006 hatte die Bankenkommission über das Konkursverfahren der Schweizer Firma entschieden. Die Taten liegen schon fünf Jahre zurück, von Januar bis September 2006 soll das Quartett illegal tätig gewesen sein. Ein Großteil der Taten wurde bereits eingeräumt. Das Gericht hatte den Angeklagten Höchststrafen um drei Jahre Haft in Aussicht gestellt. Ein Großteil der Summe konnte in der Schweiz sichergestellt werden. Zwei der Angeklagten hatten außerdem schon aus ihrem Privatvermögen Schäden beglichen. Allerdings wird auch in Köln und in der Schweiz gegen die Angeklagten ermittelt.

Der Prozess wird am morgigen Mittwoch fortgesetzt.

(bil)
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