Duisburg Ohne Brandschutz nicht in den Tunnel

Duisburg · Die Düsseldorfer Rheinbahn macht sich über die schlechte Finanzdecke der Duisburger Verkehrsgesellschaft Sorgen, weil die gemeinsam betriebene Linie U 79 Gefahr läuft, am Froschenteich gekappt zu werden.

Auf der U-Bahn-Linie zwischen Düsseldorf und Duisburg gibt es aktuelle Probleme. Ein Gutachten empfiehlt Verbesserungen am Brandschutz in den Straßenbahngen. Unter anderem sollen sie mit Rauchdetektoren ausgestattet werden. Die Düsseldorfer Rheinbahn ist bereits dabei, die nötigen Arbeiten auf den Weg zu bringen. Doch in Duisburg ist wie berichtet die Finanzierung noch nicht geklärt.

"Wenn sich keine Lösung findet, könnte es sein, dass die Duisburger Bahnen nicht mehr durch die Tunnel in Düsseldorf fahren dürfen", sagt Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander. Denn der Betriebsleiter der Rheinbahn muss entscheiden, ob er die Fahrzeuge trotz der Warnung des Gutachters zulässt - und riskiert damit, dass er im Fall eines Unglücks zur Verantwortung gezogen wird. Auf der Linie U 79 sind zur Hälfte Fahrzeuge der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) im Einsatz.

Im Umfeld der Rheinbahn sorgt der aktuelle Fall auch deshalb für Sorgen, weil die Kosten für die Aufrüstung vergleichsweise gering sind. Die Rheinbahn rechnet mit rund 2,5 Millionen Euro für den verbesserten Brandschutz in den 103 Fahrzeugen vom Typ B-Wagen. Die Technik soll bis Ende 2018 in den Fahrzeugen installiert sein. Die Duisburger müssen lediglich 18 Straßenbahnzüge aufrüsten, folglich würden nur rund 450 000 Euro fällig.

Dass schon dieser Betrag in unserer Stadt offenbar Probleme bereitet, wird in Düsseldorf als Zeichen dafür gewertet, dass die Duisburger weit davon entfernt sind, die deutlich höheren Investitionen in die Zugsicherung in den Tunneln zu stemmen. Ebenso wie eine fehlende neue Zugsicherung in Duisburg zur Folge haben könnte, dass die U 79 nicht mehr durchgängig von Duisburg nach Düsseldorf fahren kann, hätte auch ein fehlender Brandschutzes in den Zügen zur Folge, dass an der Haltestelle "Froschenteich" die Fahrgäste zum Umsteigen gezwungen sind.

Der Aufsichtsrat der Rheinbahn hatte den Kauf der digitalen Sicherheitstechnik für die Tunnel wie berichtet am Montag beschlossen. Sie ersetzt das 30 bis 40 Jahre alte analoge System, das seine Höchstbetriebsdauer erreicht hat. Das Geschäft mit Hersteller Siemens hat ein Volumen von 34,9 Millionen Euro, zuzüglich Steuern sind es rund 40 Millionen Euro. Der Beschluss bedeutete zugleich, dass es keine gemeinsame Vergabe mit den Duisburger Verkehrsbetrieben (DVG) gibt. Dies war über Jahre versucht worden. Für die Düsseldorfer war der jetzige Zeitpunkt der spätmöglichste, in der Nachbarstadt waren alle Anläufe, das Geld noch rechtzeitig aufzutreiben, gescheitert. Aus Duisburg heißt es, man habe den verbesserten Brandschutz für das kommende Jahr vorgesehen. "Wir werden alles dafür tun, die Finanzierung zu sichern", sagt DVG-Sprecherin Anamaria Preuss. Bekanntlich aber steckt der Duisburger Versorgungs- und Verkehrskonzern in der Krise.

(RP)
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