Kommentar OB Link hat sich total verrannt

Duisburg · In Bochum wird sich Museumsdirektor Hans Günter Golinski freuen, von der Triennale eine Ausstellung beschert zu bekommen, die national, vielleicht sogar international beachtet wird. Eine solche Ausstellung hätte das Lehmbruck-Museum, das in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, gut gebrauchen können.

Mit seiner Kunst-Absage hat der Duisburger Oberbürgermeister eine große Chance nicht nur nicht genutzt, seine Absage hat dem Ansehen der Stadt sogar geschadet. Mag sein, dass Sören Link bei seinem (viel zu späten) Studium von Schneiders Ausstellungsplänen an die Tunnelsituation bei der Loveparade-Katastrophe gedacht hat und übersensibilisiert mit einer Absage reagierte. Offenbar ließ er sich keines Anderen belehren. Auch der Hinweis, dass der Künstler selber und die Ausstellungsmacher keinen Bezug zur Loveparade im Sinne hatten, half da wohl nicht mehr. Das Stadtoberhaupt hat sich kurz vor dem Loveparade-Jahrestag total in seiner Argumentation verrannt. Es sind nur ganz wenige Situationen denkbar, in denen ein Oberbürgermeister in Sachen Kunst die Reißleine ziehen sollte. Die für das Lehmbruck-Museum geplante Arbeit von Gregor Schneider gehört nicht dazu.

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