Duisburg Novitas BKK legt Jahresbericht vor

Duisburg · Die Krankenkasse hat einen Überschuss von rund 20 Millionen Euro erwirtschaftet. Doch bei den Versicherungsleistungen gibt die Kasse mehr aus als sie einnimmt. Der Vorstand fordert den Bund zum Handeln auf.

 Die Krankenkasse ist wirtschaftlich erfolgreich und zeigt das auch: Der Sitz der Novitas BKK ist in den schmucken "Five Boats".

Die Krankenkasse ist wirtschaftlich erfolgreich und zeigt das auch: Der Sitz der Novitas BKK ist in den schmucken "Five Boats".

Foto: Kress

Die Novitas BKK mit Sitz im Duisburger Innenhafen zählt mit rund 430 000 Versicherten zu den 30 größten deutschen gesetzlichen Krankenversicherungen und trägt besonders an Rhein und Ruhr zur Versorgungssicherheit bei. Das Jahr 2012 konnte die Krankenkasse mit einem Überschuss in Höhe von 20,1 Millionen Euro abschließen. "Und auch für das laufende Jahr sehen wir ein ausgeglichenes Ergebnis voraus", sagte Ernst Butz, Vorstandsvorsitzender der Novitas BKK. Finanzchef Frank Brüggemann beschrieb das Geschäftsjahr 2012 als "äußerst erfolgreich".

Von dem Haushaltsvolumen, das sich auf 1,2 Milliarden Euro belief, gab die Versicherung das meiste Geld für Krankenhausbehandlungen (36 Prozent), Arzneimittel (16 Prozent) und ambulante ärztliche Behandlungen (15 Prozent) aus. Die Verwaltungskosten betragen hingegen nur einen Anteil am Gesamtvolumen von 4,8 Prozent. "Diese Kosten konnten um 13 Millionen Euro gesenkt werden", verdeutlichte Frank Brüggemann.

Bei den Leistungsausgaben tauchen jedoch auch bei der Novitas Versicherung rote Zahlen auf. Die Ausgaben liegen um 5,5 Millionen Euro über den Zuweisungen für Leistungen aus dem Gesundheitsfonds.

Im Jahr 2009 trat der Gesundheitsfonds in Kraft. Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Staat zahlen Geld in den Fonds ein und aus diesem "Topf" erhalten alle Krankenkassen Geld, um die Leistungen für ihre Versicherten zu zahlen. Die Krankenkasse erhält für jeden Versicherten eine festgesetzte Pauschale. Für schwerwiegende Krankheiten werden zusätzliche Zuschläge bezahlt. "Die Erlöse aus der Zuweisung lagen im Jahr 2012 bei 1082,1 Millionen Euro und der tatsächliche Aufwand lag allerdings bei 1087,6 Millionen Euro", sagte Frank Brüggemann und erläuterte daraufhin die Ungerechtigkeiten beim Krankengeld.

"Die Ursache dafür ist eine anerkannte Ungerechtigkeit und liegt in der Zuweisung für das Krankengeld, die bei uns mit über 10 Millionen Euro Defizit zu Buche schlägt." Die Mittelzuweisung berücksichtige nicht die Einkommenshöhen der versicherten Arbeitnehmer. "Uns wurden 54,1 Millionen Euro zugewiesen und unser Aufwand lag bei 64,3 Millionen", so Frank Brüggemann. "Auch der wissenschaftliche Beirat des Bundesversicherungsamtes räumt ein", sagte Frank Brüggemann, "dass die Einkommenshöhe ein entscheidender Faktor ist - nach ihr wird ja das Krankengeld berechnet." Im Einvernehmen mit dem BKK Dachverband fordert die Novitas den Gesetzgeber zum Handeln auf. "Das Problem ist schon seit 2009 bekannt und langfristig muss eine neue Berechnungsgrundlage her", so Vorstandsvorsitzender Ernst Butz. Die Versicherten dürften nicht belastet werden.

(RP/ac)
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