Duisburg Norvic Kiendl: Ihre Gedanken sind in der Heimat
Duisburg · Die Fernsehbilder von der unglaublichen Zerstörung rund um Tacloban City auf den Philippinen lassen Norvic Kiendl nicht mehr los. Denn dort, wo jetzt nur noch Trümmer liegen und die Menschen umherirren, hat sie ihre Kindheit verbracht, dort ist sie zur Schule gegangen.
Im Alter von 13 Jahren hat sie mit ihren Eltern das Land verlassen, um nach Deutschland zu kommen. Doch noch immer hat die Stationsleiterin der Klinik für Geriatrie am Klinikum Duisburg eine enge Beziehung zu ihrer Heimat. Ein Teil ihrer Familie lebt dort, und einmal im Jahr reist sie dorthin. Das Schicksal von Tante, Onkel und Cousins war es auch, das sie bis zum Anfang dieser Woche am meisten beschäftigte: "Ich wusste nicht, ob sie den Taifun überlebt haben", sagte sie gestern. Doch nun hat sie Gewissheit: Die Familie lebt. Onkel und Tante haben sich von Tacloban City zu Fuß ins 40 Kilometer entfernte Burauen durchgeschlagen. Dort hat Norvic Kiendl ein Haus aus Beton gebaut, das den Taifun zum größten Teil überstanden hat. "Aber sie haben kein Wasser und keine Lebensmittel. Die Hilfe kommt nicht durch", sagt sie.
Die Sorge um Familie, Freunde und Bekannte in dem 120 Einwohner zählenden Dorf hat Norvic Kiendl angetrieben, spontan ein Spendenkonto einzurichten. Die ersten Kollegen haben schon gespendet. Mit dem Geld will Kiendl Nordic über Weihnachten in ihr Heimatland fliegen und persönlich Lebensmittel nach Burauen bringen. "Ich hoffe, dass es bis dahin einfacher ist, dorthin zu kommen", sagt sie. Doch dass sie reisen wird, steht außer Frage. "Ich kann nicht hier Weihnachten feiern, während die Menschen dort nichts zu essen haben", sagte sie.
Spendenkonto: Norvic Kiendl, Sparda Bank West, Kontonummer 101835156, Bankleitzahl 36060591, Verwendungszweck "Spendenaktion Taifun Yolanda Philippinen.
