Duisburg Noch reichen die Reserven

Duisburg · Die Kliniken in Duisburg verfügen noch über ausreichend Blutvorräte. In den vergangenen Tagen wurden keine neuen HUS-Fälle in der Stadt gemeldet. Dennoch sollten die Bürger vor den Sommerferien verstärkt Blut spenden.

 Ingrid Omlohr und Chefarzt Dr. Henning Krep zeigen: Die Blutbank am St.-Johnnes-Hospital in Hamborn ist noch gut gefüllt.

Ingrid Omlohr und Chefarzt Dr. Henning Krep zeigen: Die Blutbank am St.-Johnnes-Hospital in Hamborn ist noch gut gefüllt.

Foto: Andreas Probst

Während in Norddeutschland aufgrund der vielen HUS-Fälle in den ersten Kliniken das zur Behandlung benötigte Blutplasma knapp wird, verfügen die Krankenhäuser in Duisburg noch über ausreichend Blutvorräte. "Da wir keinen einzigen Patienten mit EHEC behandeln mussten, ist unser Lager immer noch voll", erklärt Frauke Gettler, Sprecherin des Evangelischen und Johanniter Klinikums Niederrhein.

Viel Plasma wird benötigt

Die Behandlung der HUS-Patienten erfolgt mit einem Verfahren, das der Dialyse ähnlich ist. Nur werden hierbei relativ hohe Mengen Blutplasma benötigt. Je nach Schwere der Erkrankung bekommen die Patienten ein bis viermal in zwei Tagen zwei bis drei Liter Blutplasma zugeführt.

"Wir benötigen für unsere zwei HUS-Patienten täglich das Blut von 20 bis 30 Spendern", erklärt Prof. Dr. Eckhard Schulze-Lohoff, Chefarzt im Marienhospital, das zum Katholischen Klinikum Duisburg (KKD) gehört. Für seine vier Häuser hat das KKD im Johannes-Hospital ein zentrales Blutdepot eingerichtet.

Ein Vorteil des Blutplasmas ist dabei, dass es tiefgefroren und so weit über ein Jahr lang genutzt werden kann. Aufgrund der zahlreichen HUS-Erkrankungen in Norddeutschland leeren sich nun aber bei den Blutspendediensten langsam die Lager. "Gerade im Sommer wird bei uns traditionell weniger Blut gespendet. Die Menschen sollten nun deshalb bewusst zur Blutspende gehen", sagt Dr. Axel Runge, Transfusionsbeauftragter im Bethesda-Krankenhaus.

Derweil setzt das Institut für gesundheitlichen Verbraucherschutz in Duisburg seine Kontrollen fort. In dieser Woche rücken dabei die Sprossen in den Fokus. "Wir werden stichprobenartig chinesische Restaurants aufsuchen und auch einen koreanischen Saatgutimporteur kontrollieren", erklärt Institutsleiter Norbert Vreden.

Die genommenen Proben werden anschließend zum Chemischen Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) nach Krefeld gebracht und dort auf Ehec untersucht. Nach etwa drei Tagen steht dann fest, ob die genommen Proben mit EHEC-Bakterien verseucht waren oder nicht. "Bislang waren alle unsere Proben negativ", so Vreden.

(RP)
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