Duisburg Noch Hoffnung für Traumzeit

Duisburg · Immer noch keine Rettung, aber auch immer noch keine Absage – die Hängepartie rund um das gefährdete Traumzeit-Festival geht weiter.

Immer noch keine Rettung, aber auch immer noch keine Absage — die Hängepartie rund um das gefährdete Traumzeit-Festival geht weiter.

Nachdem es zuletzt noch hieß, nach dem Abwahlverfahren gegen Oberbürgermeister Sauerland sei mit einer Entscheidung zu rechnen, war in den Tagen seit der Abwahl davon nicht mehr die Rede, was zumindest zeigt, dass die beteiligten Akteure auch nach dem Verstreichen etlicher "allerletzter" Deadlines den Glauben an eine Rettung noch nicht verloren haben.

Nachdem Kulturamt, Festivalbüro und Künstlerischer Leiter eine gemeinsame Strategie zur Rettung hatten vermissen lassen, wirkt es schon wie ein Hoffnungsschimmer, dass es am Mittwoch ein Treffen zwischen Festivalbüro-Leiter Frank Jebavy und dem Künstlerischen Leiter Tim Isfort gab, der zwar seit Jahresbeginn nicht mehr bezahlt wird, aber in den fünf Monaten seit Bekanntwerden der Finanzierungslücke für das Festival 2012 immer wieder das Gespräch über mögliche Rettungspläne gesucht hatte. Jebavy äußerte sich denn auch vorsichtig hoffnungsvoll: "Es gibt positive Entwicklungen, auch wenn noch nichts entschieden ist."

Hatte er zuletzt ein verkürztes Festival in die Diskussion gebracht, stellte er nun klar, dass dies keineswegs das letzte Wort sein müsse: "Es gilt aber, jetzt zumindest schon einen Teil des Festivals planbar zu machen und mit einem mindestens zweitägigen Programm eine Grundlage zu bilden. Wenn es finanziell und programmlich machbar ist, kann man dann immer noch über einen dritten Tag entscheiden. Es wäre aber in jedem Fall falsch, gar nichts zu machen. Gerade jetzt, wo es so scheint, als würde sich nach der Lähmung in der Stadt wieder etwas bewegen."

Einer kommerzielleren Ausrichtung des Festivals erteilte er eine Absage: "Das wollen wir nicht, und da sind klare Grenzen gesetzt, wenn man nicht austauschbar werden will." Worte, die Tim Isfort gerne hört. Von Jebavys Vorschlag, die Traumzeit künftig im Wechsel mit den Duisburger Akzenten nur noch alle zwei Jahre zu veranstalten, hält Isfort allerdings nichts. "Das würde wohl in kürzester Zeit den Tod des Festivals bedeuten. Ein solcher Pragmatismus mag verständlich sein, aber er verkennt, dass die Traumzeit noch viel mehr Potenzial und Strahlkraft hat."

Einig sind sich die beiden darin, dass nun Signale seitens der Stadt gefragt sind: "Wichtig wäre jetzt ein klares Bekenntnis aller Beteiligten zur Traumzeit und zur Kultur in Duisburg überhaupt, ein Zeichen für einen parteiübergreifenden Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschaft und Bevölkerung."

Kulturdezernent Karl Janssen steht krankheitsbedingt zurzeit für Stellungnahmen nicht zur Verfügung.

(RP)
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