Duisburg Neustart als Stadtteiltreff

Duisburg · Der Seniorentreff Hans-Böckler-Straße soll zu einem Mehrgenerationentreff für Jung und Alt im Stadtteil ausgebaut werden. Gestern kam ein Runder Tisch erstmals zusammen. Noch in diesem Jahr soll sich ein Verein gründen.

 Gestern am Runden Tisch (v.l.): Ferdi Seidelt (CDU), Gabriele Neuhaus (Einrichtungsleiterin), Markus Kuhlmann (Katholisches Bildungsforum), Heinz Conrad, Salvatore Zanetti (IGMS) und Wolfgang Neiß (Lions-Präsident).

Gestern am Runden Tisch (v.l.): Ferdi Seidelt (CDU), Gabriele Neuhaus (Einrichtungsleiterin), Markus Kuhlmann (Katholisches Bildungsforum), Heinz Conrad, Salvatore Zanetti (IGMS) und Wolfgang Neiß (Lions-Präsident).

Foto: Probst

Hochemmerich Stichtag ist der 31. Dezember. Dann zieht sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) aus der Trägerschaft heraus. Den Seniorentreffpunkt Hans-Böckler-Straße wird es dann in seiner jetzigen Form nicht mehr geben. Aber es gibt es eine gute Nachricht: Auch über den Jahreswechsel hinaus soll die Einrichtung Bestand haben. Gestern hat sich ein Runder Tisch gegründet, der den Fortbestand des Treffpunktes nicht nur sichern, sondern ihn ausbauen möchte zu einem Mehrgenerationen- und Stadtteiltreffpunkt. Dazu soll noch in diesem Jahr ein Trägerverein gegründet werden.

Eine reelle Chance hat das Vorhaben auch nur, weil der Inhaber der Immobilie, der Bauverein Rheinhausen, zugesichert hat, dem neuen Trägerverein die Miete zu erlassen. Der Anbau, der in den Innenhof eines Wohnkomplexes hineinragt, ist bekanntlich sanierungsbedürftig und wird in naher Zukunft abgerissen. "Bis die Bagger anrollen, will Volker Seemann, Vorsitzender des Bauvereins, keine Miete verlangen", wusste Ferdi Seidelt (CDU) gestern zu berichten. Und wenn der Verein dann schließlich aus dem Haus heraus müsse, wolle Seemann dabei helfen, neue Räume in Marktnähe zu finden.

Viele wollen mitmachen

Der Verein soll jetzt so schnell wie möglich gegründet werden. 60 Menschen, die Mitglied werden wollen, haben bereits unterschrieben. Erhoben werden soll ein Mitgliedsbeitrag von einem Euro im Monat — wer möchte, kann auch gerne mehr geben. Unter anderem hiermit sollen die Nebenkosten von ungefähr 500 Euro im Monat aufgebracht werden. "Das ist gar kein Problem. Ich kenne unsere Bilanzen. Das werden wir locker schaffen", sagt Gabriele Neuhaus, die bereits ein Konzept für den Neuanfang erarbeitet hat. Sie leitet den DRK-Seniorentreff derzeit noch hauptamtlich, geht aber Ende Februar in den Ruhestand. Dann will sie mit einem neuen Team den Treffpunkt ehrenamtlich leiten.

Das Wichtigste an ihrem Konzept: Sie will Menschen, Vereine, Organisationen und Einrichtungen des Stadtteils einbeziehen und das Ganze zu einem Stadtteiltreff für Jung und Alt ausbauen. Neuhaus hat bereits diverse Schreiben verschickt — mit Erfolg: Mit im Boot sind bereits jetzt das Katholische Bildungsforum, der Lions Club Rheinhausen, die Interessengemeinschaft Margarethensiedlung (IGMS) und der Sozialverband VdK. Interesse bekundet haben auch André Klinkenberg, Bezirksleiter der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule in Rheinhausen, und Waltraud Glettenberg vom Ortsverband des Deutschen Hausfrauenbundes, der sich zum Ende des Jahres auflösen, dessen Mitglieder sich aber weiter in lockerer Runde treffen wollen — künftig vielleicht an der Hans-Böckler-Straße.

Beim ersten Treffen des Runden Tisches gestern wurden bereits viele Ideen ausgetauscht. Heinz Conrad und Salvatore Zanetti von der IGMS schlugen vor, dass man Feste wie das Erntedankfest künftig gemeinsam an der Hans-Böckler-Straße feiern könnte und dadurch ein größeres Publikum erreichen würde. Markus Kuhlmann vom Bildungsforum will sich einbringen und hat Neuhaus bereits in Sachen Vereinssatzung beraten. Und Wolfgang Neiß, Präsident der Lions Rheinhausen, versprach: "Wir wollen helfen, entweder mit Manpower oder mit finanziellen Mitteln."

(RP/rl)
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