Duisburg Neues Museum im Bürgerpark

Duisburg · Das Lehmbruck-Museum im Kantpark ist eine Perle. Doch daraus ließe sich noch sehr viel mehr machen – kommt ein Gutachten zum Ergebnis, das gestern Kuratoriumsmitgliedern vorgestellt wurde.

 Aktionen wie bei der "Nacht der Jugendkultur" mit einer Schnitzeljagd durch den Kantpark sollen auch Jugendlichen das Museum näherbringen. Insgesamt soll die kulturelle Institution im Herzen der Stadt noch attraktiver werden.

Aktionen wie bei der "Nacht der Jugendkultur" mit einer Schnitzeljagd durch den Kantpark sollen auch Jugendlichen das Museum näherbringen. Insgesamt soll die kulturelle Institution im Herzen der Stadt noch attraktiver werden.

Foto: Archiv

Das Lehmbruck-Museum im Kantpark ist eine Perle. Doch daraus ließe sich noch sehr viel mehr machen — kommt ein Gutachten zum Ergebnis, das gestern Kuratoriumsmitgliedern vorgestellt wurde.

Mit den Kuratoriumsmitgliedern fand sich gestern ein Kreis zusammen, dem die Bedeutung des Lehmbruck-Museums nicht erklärt werden muss. Dennoch soll es in dieser nicht-öffentlichen Sitzung Erstaunen gegeben haben. Denn welche Potenziale in dem architektonisch herausragenden Gebäude und seiner Umgebung schlummern, das war offensichtlich nicht allen so klar, wie es ein Gutachten beschreibt, das im Spätherbst bei einem Münchner Unternehmen in Auftrag gegeben worden war.

Würden in jeder Woche so viele Besucher im Museum vorbeischauen, wie es in den vergangenen beiden der Fall war, das "Lehmbruck" käme locker auf 100 000 Besucher pro Jahr und damit auf eine Größe, bei der es auch wirtschaftlich interessant wird.

2000 zahlende Gäste schauten sich zuletzt pro Woche die Lehmbruck-Ausstellung an. Den Gutachtern blieb nicht verborgen, dass solche Resonanz ansonsten Wunschdenken ist. Zu wenige Gäste, konstatierten sie, und bezogen diese Aussage auf die Größe des Hauses mit den daraus resultierenden Kosten. Sie vermissen eine (am besten von außen zugängige) Gastronomie, mit der mehr Aufmerksamkeit auf das Haus gelenkt werden könnte. Das würde die Einnahmeseite ebenso stärken wie ein verbessertes Verkaufsangebot von Museums-Souvenirs und ein besseres Marketing.

Eine Chance könnte der Ausbau einer Museumsmeile sein, beginnend beim Museum DKM an der Güntherstraße und endend beim heutigen Museum. Und dazwischen: ein weiteres Museum; zum Beispiel unter Einbeziehung der Gebäude der Cubus-Kunsthalle und des Kantpark-Cafés. Das Stichwort: Bürgermuseum in einem Bürgerpark mit der Spezialität "Skulpturenmuseum" und einem zusätzlichen eher populären Angebot, interessant für neue Besucherschichten.

Finanziert werden könnte eine solche Entwicklung (sie würde allerdings voraussetzen, Junkies und Alkoholiker zu vertreiben und "normale" Besucher in den Park zu locken) aus Sponsorengeldern. Alternativ: Am Rande des Parks werden (wie im Masterplan von Foster vorgeschlagen) Flächen zur Bebauung verkauft, und die Grundstückserlöse fließen in die Entwicklung des Bürgermuseums im Bürgerpark,

(RP/rl)
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