Duisburg Neues Kindermuseum im Innenhafen

Duisburg · Atlantis und Legoland sind Vergangenheit – kommt jetzt das "Explorado" in den Werhahnspeicher? Schon im Sommer könnte Eröffnung sein.

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Atlantis und Legoland sind Vergangenheit — kommt jetzt das "Explorado" in den Werhahnspeicher? Schon im Sommer könnte Eröffnung sein.

Nachdem das Legoland Discovery Centre vom Innenhafen nach Oberhausen umzog und dort im März eröffnete, ist der Werhahnspeicher am Innenhafen verwaist. Nun prescht die Kölner Andreas Waschk Consulting (AWC) AG vor und verspricht ein neues Kindermuseum auf 3000 Quadratmetern mit 100 Exponaten in fünf Themenfeldern. Die AWC hatte bis November 2007 das Atlantis-Kindermuseum mit der SMG Science Center Services in Duisburg betrieben. Das Kindermuseum anschließend in Oberhausen zu etablieren funktionierte allerdings nicht. Nun unternimmt das Unternehmen offenbar einen neuen Anlauf am Innenhafen.

Ein solches Vorhaben könnte weitreichende positive Folgen für die Gebag haben. Wie berichtet hat das Land NRW Fördermittel gezahlt, damit der Werhahnspeicher eine pädogogisch-touristische Nutzung erhält. Dies ist bei einem Kindermuseum zweifelsfrei gegeben, bei einem kommerziell betriebenen Legoland ist das zumindest umstritten. Die Verhandlungen der Gebag mit dem Sammlerehepaar Ströher zu einer möglichen Übernahme der Küppersmühle waren auch mit dem Werhahnspeicher verknüpft. Sylvia und Ulrich Ströher hatten auch Interesse an der Speicher-Immobilie bekundet. Allerdings standen dem mögliche Rückforderungen des Landes — die Rede ist von vier Millionen Euro plus Zinsen — entgegen. Diese Situation könnte sich möglicherweise anders darstellen, wenn dort nun wieder ein Kindermuseum einzieht.

"Wir sind in guten Verhandlungen", bestätigte eine Sprecherin der Stadt. Details könne man aber zurzeit noch nicht nennen. Die AWC verspricht indes bereits "langfristig circa 20 qualifizierte Arbeitsplätze in einem nachhaltigen und innovativen Umfeld". Das "Explorado" sei Erlebnisausstellung und Indoor-Spielplatz gleichermaßen. Die Rede ist von einer "ausgewogenen Mischung aus Bildung und Unterhaltung". Das Konzept beruht darauf, dass Kinder durch eigenständiges Ausprobieren und Experimentieren ohne Lern- und Leistungsdruck nachhaltig Wissen aneignen können.

Dabei soll der Spaßfaktor nicht zu kurz kommen. "Sie spielen sich sozusagen schlau", verspricht Andreas Waschk, Ideengeber des "Explorado". Waschk hat eine 20-jährige Erfahrung im Bereich von Ausstellungen und Events. "Es geht doch hauptsächlich darum, Kindern das Gefühl zu geben, mit Selbstbewusstsein die Welt zu entdecken. Und dabei fast unmerklich zu entdecken, dass selbst Bereiche wie Mathe und Physik spielerisch erlernt werden können. Dem alten Leistungsdruck wird mit Kreativität und Selbstbewusstsein entgegen getreten."

Das alte Atlantis-Kindermuseum in Duisburg hatte von Anfang an einen schweren Stand. Bereits ein Jahr nach der Eröffnung im Jahr 2004 wurden Mitarbeiter entlassen. Trotz geänderter Konzepte blieb am Ende nur noch der Gang in die Insolvenz im Jahr 2006.

(RP/rl)
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