Duisburg Neuer Treffpunkt für Jugendliche

Duisburg · Die Jugendlichen in Hochheide haben einen neuen Ort zum Abhängen: "The Box", ein neuer Jugendtreff in der Nähe des Abenteuerspielplatzes Tempoli, wurde jetzt eingeweiht. Geplant und gebaut haben ihn bis zu 50 junge Menschen in insgesamt 400 Sozialstunden.

 Bei der Eröffnung am Dienstagnachmittag gab es Würstchen vom Grill. Clever: Das Dach der Terrasse ist so konstruiert, dass beim Grillen der Rauch ohne Kamin nach oben abziehen kann.

Bei der Eröffnung am Dienstagnachmittag gab es Würstchen vom Grill. Clever: Das Dach der Terrasse ist so konstruiert, dass beim Grillen der Rauch ohne Kamin nach oben abziehen kann.

Foto: Kress

Hochheide Hochheide hat einen neuen Jugendtreff, direkt hinter dem Wendehammer der Südstraße. Das Holzhaus mit einer Grundfläche von viermal vier Metern haben Jugendliche aus dem Stadtteil und der näheren Umgebung selbst geplant und gebaut. Angebaut und mit überdacht ist eine Terrasse von sechs Quadratmetern. Das Dach ist so konstruiert, dass beim Grillen der Rauch ohne Kamin nach oben abziehen kann.

Am Dienstagnachmittag übergab Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann "The Box", wie der neue Jugendtreff genannt wird, ganz offiziell an die Jugendlichen im Stadtteil. Es wurde gegrillt, dazu gab es Musik: Die Indie-Rap-Formation UCR hatte eigens einen Song mit dem Titel "The Box" komponiert. Auch die "H-Town Boys" von der Erich-Kästner-Gesamtschule traten auf.

So fing alles an

Alles begann mit den Silvesterkrawallen 2008. Sie machten deutlich, wie sehr die Jugendarbeit in Hochheide aus dem Ruder gelaufen war. "Es bestand dringender Handlungsbedarf", erzählte Jugendamtsleiter Thomas Krützberg am Rande der Eröffnungsfeier. Er könne sich noch gut an die Zeit und die Mühen erinnern, die es bereitete, mit den Jugendlichen, unter ihnen viele auffällige und vorbestrafte Intensivtäter, wenigstens ins Gespräch zu kommen.

Ins Gespräch mit ihnen kam der Vorsitzende des Gemeinnützigen Stadtteilfördervereins Homberg, Alfred Roch. Er ist als Polizeibeamter im Stadtteil tätig und damit nah an den Jugendlichen und den Problemen dran. Er engagiert sich mit vielen Ehrenamtlichen in seinem Verein über seinen Dienst als Polizeibeamter hinaus und möchte keinen Jugendlichen aufgeben. So brachten er und seine Mitstreiter auch in Erfahrung, dass viele Jugendliche einen zwanglosen Treff in Hochheide vermissten. In gemeinsamen Gesprächen wurde schließlich die Idee geboren, einen solchen Treff von Jugendlichen selbst mit eigener Hände Arbeit bauen zu lassen: Die Idee der "Box" war in der Welt.

Für die Finanzierung zapften das Duisburger Jugendamt und die Entwicklungsgesellschaft Duisburg das Förderprogramm "Stärken vor Ort" des für die Jugend zuständigen Bundesministeriums an. Mit dem Moerser SCI – bei der Organisation handelt es sich um einen Träger der Jugendhilfe – wurde ein Partner für die handwerkliche Umsetzung des Projektes ins Boot geholt.

"In Homberg gibt es kaum noch eine Institution, bei der zu Sozialstunden verurteilte Jugendliche ihre Pflicht ableisten können", erklärte Alfred Roch. Er und sein Verein boten die Möglichkeit an und den Jugendlichen damit die Chance, ihren Treff zu bauen. 400 Sozialstunden wurden insgesamt auf den Bau verwendet. "Beteiligt waren bei einem harten Kern von zehn bis zwölf bis zu 50 Jugendliche", berichtete Roch.

(huk)
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