Duisburg Neuer Rabbiner in Duisburg

Duisburg · Seit April suchte die Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen, deren Zentrum sich am Duisburger Innenhafen befindet, einen neuen Rabbiner. Heute Abend wird Paul Moses Strasko in sein Amt eingeführt.

 Heute Abend wird Paul Moses Strasko im Jüdischen Gemeindezentrum am Duisburger Innenhafen in sein neues Amt als Rabbiner eingeführt.

Heute Abend wird Paul Moses Strasko im Jüdischen Gemeindezentrum am Duisburger Innenhafen in sein neues Amt als Rabbiner eingeführt.

Foto: privat

Die Jüdische Gemeinde bekommt einen neuen Rabbiner: Am heutigen Freitagabend, vor Beginn des Kabbalath Schabbath-Gottesdienstes, wird Paul Moses Strasko feierlich in sein neues Amt als Gemeinderabbiner der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen eingeführt. In der Nachkriegsgeschichte der Gemeinde, die ihr Zentrum am Duisburger Innenhafen (Springwall) hat, ist er der fünfte Gemeinderabbiner.

Paul Moses Strasko, 1972 in Montana, USA, geboren, nahm 2007 sein Studium am Abraham Geiger Kolleg 2007 auf und graduierte 2011. Während seines Studiums, das ihn auch an das Hebrew Union College (Jewish Institute of Religion) in Jerusalem führte, wurde er mit dem Michael Klein Prize for Academic Excellence ausgezeichnet. Seine erste Gemeinde als fertig ausgebildeter Rabbiner war die Communauté Israélite Libéral de Genève in der Schweiz.

Rabbiner Drs Edward van Voolen wird das Direktorium des Abraham Geiger Kollegs bei der Amtseinführung vertreten. Darüber hinaus werden neben den Gemeindemitgliedern auch zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland erwartet.

Rabbiner Strasko, so heißt es von der Geschäftsführung der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen, stehe für ein "modernes offenes Judentum, das unter Beibehaltung der Traditionen Wege versucht zu finden, wieder mehr Gemeindemitglieder in das aktive jüdische Leben einzubinden, sowohl in den eigenen vier Wänden als auch in der Gemeinde".

Paul Moses Strasko spricht neben seiner Muttersprache Englisch ausgezeichnet Deutsch sowie natürlich Hebräisch. Zurzeit lernt er Russisch, da 95 Prozent der rund 2700 Gemeindemitglieder eine russische Einwanderungsgeschichte haben. Rabbiner Straskos Ordinationsspruch ist auch das Leitmotiv seiner Amtseinführung: "Und alle deine Kinder werden von dem Ewigen gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein." (Jesaja 54,13). Die Veranstaltung in der Synagoge des Jüdischen Gemeindezentrums Duisburg (Springwall 16) beginnt um 18.30 Uhr.

Gutes Verhältnis zu den Kirchen

Die Repräsentanten der evangelischen und katholischen Kirche wollen an der Amtseinführung teilnehmen, was als Zeichen guten Einvernehmens gilt. – Vorgänger von Paul Moses Strasko war Rabbiner Yoocov Zinvirt, von dem sich die Gemeinde "trotz der guten Arbeit", die dieser fünf Jahre lang geleistet habe, im Frühjahr verabschiedet hatte. Die Hintergründe des für Außenstehende unerwarteten Abschieds von Zinvirt wurden nicht öffentlich gemacht. Allerdings hieß es damals, dass man vom neuen Rabbiner erwarte, dass er die Gemeindemitglieder "aktiver ansprechen" soll.

Vor Zinvirt war von 2002 bis 2007 der promovierte Musikwissenschaftler und ausgebildete Kantor Dr. Daniel Katz Rabbiner in Duisburg. Wie nun Rabbiner Paul Moses Strasko ist Katz gebürtiger US-Amerikaner.

(RP)
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