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Duisburg Neuer Pakt soll die City wiederbeleben

Duisburg · Beim ersten Innenstadt-Dialog nach dem DOC-Aus vereinbaren Stadtspitze und Einzelhändler eine konkrete Zusammenarbeit. Erste Maßnahmen laufen an. So gibt es eine breitere Beleuchtung in der Adventszeit.

 Wenig los in der Duisburger Innenstadt. Das soll sich ändern, aber der Online-Handel macht den Kaufleuten zunehmend zu schaffen. Die Hausbesitzer sollen helfen, die Situation für den Einzelhandel einfacher zu gestalten.

Wenig los in der Duisburger Innenstadt. Das soll sich ändern, aber der Online-Handel macht den Kaufleuten zunehmend zu schaffen. Die Hausbesitzer sollen helfen, die Situation für den Einzelhandel einfacher zu gestalten.

Foto: DuisburgKontor

Duisburg bekommt eine Sternenallee. Sie ist Teil eines neuen Beleuchtungskonzeptes für die Innenstadt in der Adventszeit. Im Wallquartier werden an den Altstadtleuchten große, goldene Sterne leuchten, über der Clauberg- und Tonhallenstraße ein Lichterhimmel und an den Arkarden an der Königstraße ein Lichterband. "Wir wollen die Beleuchtung breiter ziehen," erklärte Peter Joppa, Geschäftsführer von Duisburg Kontor beim 3. Innenstadtdialog, zu dem sich Mittwochabend Vertreter der Stadtspitze, Wirtschaft und des Einzelhandels im Intercity-Hotel trafen. Die Beleuchtung wird von den Stadtwerken finanziert und ist eine Antwort auf die Frage: "Wie kann die Innenstadt attraktiver gestaltet werden?"

Es war das erste Treffen nach dem Bürgerentscheid, nach dem "das DOC am Bahnhof Geschichte ist", so Oberbürgermeister Sören Link. Natürlich werde man das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs nicht aus dem Blick verlieren, "aber es ist nicht unsere Fläche." Stattdessen blickte man auf die großen Projekte "Mercatorquartier", "Marientor" und "Mercator One", die das Bild der City verändern werden. "Wir sind auf einem guten Weg. Man muss lange suchen, bis man eine Stadt findet, die so aus den Puschen kommt wie Duisburg", sagte Link. Aber er habe den Eindruck, "dass wir nicht alle an einem Strang ziehen." Auch die Einzelhändler müssten bereit sein, einen Beitrag zu leisten. "Es gehört auch dazu, sich ehrlich in die Augen zu schauen und fragen, was können wir tun?", erklärte Sören Link.

Auch Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des hiesigen Einzelhandelsverbandes, wünscht sich "von der Kaufmannschaft, dass die Schularbeiten gemacht werden". Dazu gehöre beispielsweise über zentrale Öffnungszeiten nachzudenken. Und: "Der eine oder andere sollte auch mal in sein Schaufenster gucken." Die seien auch nicht immer einladend. In den kommenden zehn Jahren werde sich der Online-Handel verdoppeln. Klar sei: "Wir verlieren Flächen und müssen überlegen: Wo werden wir kompakter?", blickt Bommann nach vorn.

Auch für Sören Link ist klar: "Wir werden uns von Einzelhandelsflächen trennen müssen, um die Innenstadt zu stärken". Nur von welchen? Die Altstadt sei prädestiniert für die Gastronomie. Auf Dauer werde der Einzelhandel dort nicht überleben. Das Problem sei aber, dass "die Gewerbeeigentümer auch bereit sein müssen, zu verkaufen", so der OB. Auch Einzelhändler Boris Roskothen weiß, dass "die Hausbesitzer mit ins Boot geholt werden müssen. Ohne die geht es nicht." IHK-Geschäftsführer Stephan Dietzfelbinger erinnerte an die Interessengemeinschaft Sonnewall (IGS), "die nicht an uns gescheitert ist." Man sollte aber die Interessengemeinschaft wieder aufgreifen.

Aufgegriffen haben auch die Wirtschaftsbetriebe, Citymanagement und Duisburg Kontor Punkte des letzten Dialog-Treffens im April. Nicht immer aber hätten die Einzelhändler die Angebote auch genutzt. "Wir haben angeboten, die Treppen-Zugänge zu den Tiefgaragen zu reinigen. Dazu gab es keine Nachfrage. Auch die Resonanz auf das Angebot, die Baumscheiben zu bepflanzen, war bescheiden. Nur sechs Händler an der Wallstraße haben mitgemacht und die Pflanzen gegossen", so Patermann. Das Angebot bestehe aber weiter. Die geplanten neuen Papierkörbe sollen im ersten Quartal 2018 aufgestellt werden. Das Citymanagement startet am Niederrhein eine neue Anzeigen-Kampagne unter dem Slogan "Schoppen in Duisburg". Mit den Händlern im Wallquartier wolle man ein neues Veranstaltungsformat für das erste Halbjahr 2018 finden. Und: Für die Einzelhändler soll ein Treffpunkt in einem Ladenlokal eingerichtet werden. "Einmal im Monat werde ich eine lange Sprechstunde für Einzelhändler bis 22 Uhr anbieten", erklärte Citymanagerin Dagmar Bungardt. Natürlich seien dies alles viele kleine Schritte, "die aber ein Ganzes ausmachen. Auch so kommen wir zum Ziel".

Ein Ziel, an dem verbindlich gearbeitet werden soll. So schlug Sören Link vor, "einen Pakt für die Innenstadt zu schließen." Bis Anfang 2018 sollen konkrete Ziele benannt werden und klar sein, wer sie umsetzt: die Stadt, Einzelhändler oder Eigentümer, die an der Debatte beteiligt werden müssen.

(RP)
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