Duisburg Neue Schäden: A40-Brücke ab heute teilgesperrt

Duisburg · Ab heute wird der Verkehr auf der A40-Brücke in Duisburg in Richtung Essen nur noch über eine Fahrspur laufen. Ab Freitag, 6. März, wird die Brücke in diese Richtung dann fünf Wochen lang für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt sein.

 Sorgenkind Neuenkamper Rheinbrücke: Bei elf Trägern wurden jetzt starke Risse festgestellt.

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Foto: Straßen NRW

Es ist eine Hiobsbotschaft für alle Auto- und Lkw-Fahrer, die täglich über die Neuenkamper Rheinbrücke fahren und schon jetzt regelmäßig im Stau stehen: Experten haben neue, unerwartete Schäden auf der A-40-Brücke festgestellt. Daher muss jetzt kurzer Prozess gemacht werden: Bereits ab heute, um 9 Uhr, wird der Verkehr in Fahrtrichtung Essen nur noch über eine Fahrspur laufen. Das teilte das Ministerium für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung und Verkehr gestern mit.

Wegen aktuell festgestellter Risse an den Trägern müsse die Brücke "abgelastet" werden. Ob auch die Gegenrichtung von solch einer Einschränkung betroffen sein wird, soll sich Mitte kommender Woche entscheiden. Wie das Ministerium zudem mitteilte, soll dann ab Freitag, 6. März, 22 Uhr, die Neuenkamper Rheinbrücke für fünf Wochen in Fahrtrichtung Essen für Fahrzeuge gesperrt werden, die schwerer als 3,5 Tonnen sind. Denn dann beginnen die erforderlichen Schweißarbeiten an den geschädigten Trägern; dabei darf die Brücke nicht schwingen. Der Landesbetrieb Straßenbau empfiehlt, über die parallel verlaufende A 42 auszuweichen.

Die Einspurigkeit in Richtung Essen werde laut Ministerium voraussichtlich fünf Wochen dauern, der Landesbetrieb Straßenbau spricht sogar von sechs Wochen. Danach müsse das beratende Expertenteam die Brücke erneut untersuchen, um zu klären, ob die Schweißarbeiten erfolgreich waren. Bei elf Trägern sind aktuell starke Risse festgestellt worden. Die Träger müssen zunächst fixiert werden, bevor sie geschweißt werden können.

Die Rheinbrücke Neuenkamp wurde 1970 für den Verkehr freigegeben. Hier zeichnen sich die gleichen Probleme ab wie bei der A1-Rheinbrücke Leverkusen, die allerdings fünf Jahre älter ist. Fast 100 000 Fahrzeuge fahren täglich über die A 40-Brücke, davon 11 000 Lkw. Der Neubau der Brücke ist bereits in Planung. Mit der Planung des Neubaus hat das Land Nordrhein-Westfalen die Projektmanagementgesellschaft DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) in Berlin beauftragt, die vor wenigen Tagen ein Büro in Düsseldorf eröffnet hat. Das Land NRW ist 2014 der DEGES beigetreten, um Infrastrukturvorhaben in NRW neben dem Landesbetrieb Straßenbau zu übernehmen.

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Die Brücke ist eine Schrägseilstahlbrücke. Sie ist 777 Meter lang und hat eine Fläche von rund 28 000 Quadratmetern. Instandsetzungsarbeiten gab es auch schon in den vergangenen Jahren: Die Fahrbahnübergänge wurden 1977 ausgetauscht, und schon zweimal, 1996 bis 1998 und 2010 bis 2013, wurde die Fahrbahnplatte wegen aufgetretener Risse saniert. Seit drei Jahren hat man auch immer wieder Schäden im Tragsystem festgestellt, die regelmäßig geschweißt wurden. Bis Oktober 2014 lief der Verkehr auf der Brücke sogar über sechs Fahrstreifen. Es wird immer deutlicher: Die Brücke insgesamt kann konstruktiv nicht mehr verbessert werden. Sie steht unter laufender Beobachtung. Weitere Reparaturen sind notwendig, damit die Standsicherheit erhalten bleibt.

Am Montag, 2. März, kommt Verkehrsminister Michael Groschek nach Duisburg. Gemeinsam mit OB Sören Link, Hafen-Chef Erich Staake und Experten von DEGES sowie Straßen NRW will er das aktuelle Schadensbild und das weitere Vorgehen erläutern.

(RP)
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