Duisburg Neue Preise für Müllabfuhr

Duisburg · Die Struktur der Abfallgebühren ändert sich voraussichtlich zum 1. Januar 2012. Alle Haushalte zahlen dann eine einheitliche Grundgebühr und zusätzlich individuelle Leistungen.

Der Verwaltungsrat der Duisburger Wirtschaftsbetriebe hat jetzt über die neue Aufteilung der Abfallgebühren beraten. Kernpunkt der veränderten Abrechnung: Die Gebührenstruktur wird sich künftig in eine Grund- und eine Leistungsgebühr aufgliedern. In der Grundgebühr, die 46,92 Euro pro Haushalt beträgt, sind die Fixkosten des Fuhrparks, der Logistik und der Recyclinghöfe enthalten. Sie ist unabhängig vom tatsächlich erzeugten Müll und gilt sowohl für private Haushalte als auch Gewerbeeinheiten.

Die Leistungsgebühr, die zusätzlich zur Grundgebühr erhoben wird, berücksichtigt, wie groß das Tonnenvolumen ist und wie häufig die Leerung erfolgt. Dies geschieht in Duisburg im wöchentlichen oder 14-tägigen Rhythmus. Ein Liter kostet 2,69 Euro – unabhängig davon, wie viele Personen in einem Haushalt leben. Zudem entstehen zusätzliche Kosten für die Haushalte, die den Vollservice (beispielsweise Tonnen, die von den Mitarbeitern aus dem Keller geholt werden) nutzen.

"Insgesamt werden die Gebühren im Jahr 2012 damit um rund zwei Millionen niedriger liegen als 2011, wenn der Rat der Änderung zustimmt", sagt Thomas Patermann, Vorstand der Wirtschaftsbetriebe. Und zwar: bei etwa 65 statt 67 Millionen. "In der Summe haben wir es hier also mit einer Umverteilung zutun, mit der wir dem demografischen Wandel in der Stadt und den steigenden Single-Haushalten Rechnung tragen", so Patermann. Auch wenn sie aus zwei Bestandteilen besteht, wird die neue Gebühr dem Kunden als gesamte Rechnung übermittelt.

Für den Verbraucher ergibt sich damit folgende Rechnung: Er zahlt ab 2012 in jedem Fall die Grundgebühr von 46,92 pro Haushalt und Jahr. Die Leistungsgebühr (2,69 Euro pro Liter) wird anhand des genutzten Behältervolumens (beispielsweise 60, 80 oder 120 Liter) erhoben. Für Mieter in Mehrfamilienhäusern ist es deshalb ratsam, sich mit dem Vermieter in Verbindung zu setzen, da er im Regelfall die Rechnung für das gesamte Gebäude erhält.

Die Wirtschaftsbetriebe machten gestern die Änderung an zwei Rechenbeispielen deutlich: In einem Einpersonenhaushalt mit 30 verbrauchten Litern Behältervolumen pro Woche ergibt sich künftig bei 14-tägiger Leerung ein Preis von 127,64 Euro. Heute liegt die Pauschalgebühr demgegenüber bei 133 Euro. Eine Ersparnis von 5,36 Euro. Wo zwei Parteien mit sechs Personen in einem Haus leben, die wöchentlich 120 Liter Müll produzieren, fallen hingegen nach der Änderung 13,76 Euro Mehrkosten an.

Zusätzlich wird zum 1. Januar 2012 ein neuer 40-Liter-Behälter eingeführt. Er soll Anreize zur Müllvermeidung geben und ist besonders für Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte geeignet. Um die Grundgebühr genau berechnen zu können, hatten die Wirtschaftsbetriebe im März einen Erhebungsbogen an alle Grundstückseigentümer verschickt. Rücklaufquote: 88 Prozent. Rund 4000 Kunden müssen erneut angeschrieben werden, weil die Daten nicht erkennbar waren. Etwa 9000 Bögen, die nicht zurückgesendet wurden, müssen durch Schätzungen ersetzt werden. Der Vorschlag wird dem Rat am 12. Dezember, dem Verwaltungsrat zwei Tage später zur Entscheidung vorgelegt.

(RP)
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