Duisburg Neue Pläne für die Dorfstraße
Duisburg · Seit mehreren Jahren plant die Rumelner Musikschule, auf dem Grundstück gegenüber einen Neubau zu errichten. Das Projekt hat sich immer wieder verzögert und steht auch jetzt wieder auf der Kippe. Dafür gibt es nun Pläne für Wohnhäuser und Gewerbe auf dem Brachgelände.
Rumeln Auf dem Gelände zwischen Marienfeldschule und Dorfstraße, hinter der Dorflinde, wollten Ingo Pügner und seine Frau Delia Rosenberger-Pügner ursprünglich gemeinsam mit dem Rumelner Steuerberater Holger Steinhoff ein Zweifamilienhaus bauen. Im Erdgeschoss sollten neue Unterrichtsräume für die Musikschule entstehen, im ersten Stock wollte sich Steinhoff niederlassen. Doch der ist mittlerweile ausgestiegen. Ob das Projekt jemals realisiert wird, ist ungewisser denn je.
Musikschule: Erbbauzins zu hoch
"Wir mussten neu planen", erklärt Ingo Pügner. Es soll jetzt nur noch ein eingeschossiger Bau werden. Die neue Baugenehmigung dafür haben die Pügners Mitte April erhalten, aber jetzt hakt es an anderer Stelle: Die Inhaber der Musikschule hatten ursprünglich vorgehabt, das Grundstück, das dem Immobilienmanagement Duisburg (IMD) gehört, zu kaufen. "Das, und alleine das Haus zu bauen, das schaffen wir aber nicht. Wir müssen das Ganze ohne beziehungsweise mit nur sehr wenig Eigenanteil finanzieren", erklärt Pügner. Er und seine Frau haben sich deshalb überlegt, ein so genanntes Erbbaurecht zu begründen. Das Gelände würde im Besitz des IMD bleiben. Die Pügners hätten das Recht, dort zu bauen und würden dann eine Art quartalsmäßige Mietzahlung (Erbbauzins) zahlen.
Das machen wir auch so für unser jetziges Gebäude", erklärt Pügner. Aber, fügt er hinzu: Der Zins sei so hoch, dass er sich das einfach nicht leisten könne. Die Stadt, sagt er, zeige sich wenig flexibel. "Wir tun so viel für den Stadtteil, da könnte man uns doch ein wenig entgegenkommen", meint er.
IMD: Gibt keinen Spielraum
IMD-Geschäftsführer Uwe Rohde sieht da keinen Spielraum: "Das können wir leider nicht. Der Rat der Stadt hat da ganz klare Konditionen festgelegt. Daran können wir nicht rütteln." Wann und ob sich überhaupt noch etwas tut mit dem Neubau der Musikschule, steht also in den Sternen.
Dafür regt sich etwas von anderer Stelle: Laut Rohde gibt mehrere Interessenten, die auf dem vorderen Teil des Grundstücks, direkt an der Dorfstraße, bauen möchten.
Mit einem Projekt wird sich die Bezirksvertretung Rheinhausen in ihrer heutigen Sitzung befassen: Ein Interessent möchte ein Einfamilienhaus mit Gewerbeanteil errichten. Angedacht sind 130 Quadratmeter Wohnfläche im Erd- und Dachgeschoss sowie Gewerbe auf 80 Quadratmetern im Untergeschoss. Ein "JMC-Netzwerkdienstleister und Full-Service Internet-Provider mit eigenem Rechenzentrum" will sich laut Beschlussvorlage der Verwaltung dort niederlassen und zwei Mitarbeiter beschäftigen; Besucherverkehr werde es nicht geben.
Und was ist, wenn die Pügners ihren Neubau doch noch realisieren können? "Das ist völlig unproblematisch", sagt Uwe Rohde. "Die Pläne für Wohnbebauung würden sich nicht mit denen der Pügners beißen. Es geht beides."