Duisburg Neue Öffnungszeiten gut angenommen

Duisburg · Nachdem der Duisburger Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr mit dem Öffnungstermin an Heiligabend einen Reinfall erlebte, wurden in diesem Jahr die Hütten stattdessen gestern, am zweiten Weihnachtstag geöffnet. Eine gute Idee.

 Mehr Besucher als am Heiligen Abend des vergangenen Jahres besuchten gestern den Weihnachtsmarkt. Viele gingen an den Buden jedoch vorbei, ohne Geld auszugeben. Die Händler hoffen auf den heutigen Samstag.

Mehr Besucher als am Heiligen Abend des vergangenen Jahres besuchten gestern den Weihnachtsmarkt. Viele gingen an den Buden jedoch vorbei, ohne Geld auszugeben. Die Händler hoffen auf den heutigen Samstag.

Foto: Christoph Reichwein

"Der Tag wird von den Leuten jetzt schon besser angenommen als Heiligabend im vergangenen Jahr", freute sich Carolin Müller von der Duisburger Glühweinpyramide, "und das, obwohl die Leute am frühen Nachmittag eigentlich noch keinen Glühwein wollen." Tatsächlich war die City für einen Feiertag sehr gut gefüllt, doch das Publikumsverhalten unterschied sich deutlich von dem im Vorweihnachtsgeschäft.

Die meisten Besucher flanierten lieber entlang der Buden und warfen kurze Blicke in die Hütten ohne stehenzubleiben. Das bekamen auch Manuela Knellesen und das restliche Team der der Glühweinmühle zu spüre:. "Wir sind nicht zufrieden", bilanzierte Knellesen kurz und knapp und verwies auf die wenigen, verstreuten Gäste in der überdachten Glühweinhütte. "Die meisten werden heute zuhause geblieben sein", vermutete sie, "aber wir hoffen auf Nachzügler am frühen Abend."

Auch im Würstchengrill nebenan herrschte noch Hoffnung auch ein erträgliches Geschäft am Abend. "Wenn das Wetter so bleibt, werden die Leute möglicherweise doch noch mal heiß auf den Weihnachtsmarkt", spekulierte Anne Kaminski. Das Publikumsinteresse sei jetzt aber noch schwieriger einzuschätzen als in der Vorweihnachtszeit, erklärte Kaminski beim Gemüseschnibbeln. "So oder so ist der zweite Weihnachtstag schwieriger als die anderen Geschäftstage", bilanzierte die Köchin schließlich.

Auch Kollegin Karin Klaus im Grill ein paar Buden weiter spekulierte eher auf die Folgetage. "Samstag wird ein guter Tag, da haben die Geschäfte offen und die Leute wollen ihr Weihnachtsgeld ausgeben",meint sie. Der zweite Weihnachtstag als neuer Geschäftstag habe sich nach vielen enttäuschten Rückmeldungen im vergangenen Jahr ergeben. "Da war die City richtig voll und die Leute standen vor den geschlossenen Buden", erinnerte sich die Köchin. Für den zweiten Weihnachtstag hoffte sie noch auf eine besondere Kundengruppe. "Vielleicht braucht der ein oder andere einen Verdauungsspaziergang nach dem Weihnachtsessen."

Im Gegensatz zu den normalen Geschäften hatten die Handwerksbuden auch am zweiten Weihnachtstag geöffnet. Sigrid Schick vom "Perlkönig" war zuversichtlich, dass am Nachmittag genug Kunden den Weg zu ihrem Schmuckstand finden würden.

"Es regnet nicht, das ist die Hauptsache, und Kunsthandwerk wird auch nach Heiligabend gekauft, weil es nicht direkt etwas mit Weihnachten zu tun hat", sagte die Verkäuferin. Auch Harald Hulder von der Holzbrand-Bude ließ sich vom frühnachmittäglichen Kundenmangel nicht aus der Ruhe bringen. "Es wird wahrscheinlich ein durchschnittlicher Tag werden, aber ein paar Leute werden auf jeden Fall noch vorbeikommen", erzählte er. Tatsächlich wurde die Innenstadt mit fortschreitender Uhrzeit immer voller.

Helga Busch war zwar nicht für die Handwerkserzeugnisse in die Stadt gekommen, freute sich aber trotzdem darüber, dass die Buden auch am zweiten Weihnachtstag geöffnet hatten. "Wir haben unseren Stammtisch hierhin verlegt", erklärte sie, während ihre zwei Freundinnen noch am Glühwein nippten. Auch Klaus Fröhlich war mit Gattin Angelika und Mutter Liselotte eher spontan auf dem Weihnachtsmarkt gelandet. "Statt im Wald spazieren zu gehen, haben wir unseren Ausflug an den Glühweinstand verlegt", sagte Fröhlich und lobte das Konzept, den Markt auch am 26. Dezember zu öffnen. Insgesamt also dürfte sich die Idee für die Standbetreiber ausgezahlt haben, vor allem im Vergleich zum verregneten Heiligabend 2013.

Der Weihnachtsmarkt hat bis kommenden Dienstag, 30. Dezember, geöffnet: am heutigen Samstag von 11 bis 22 Uhr, am Sonntag und Montag von 11 bis 21 Uhr, sowie am Dienstag von 11 bis 20 Uhr.

(jos)
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