Duisburg Neue Kogge geht vor Anker im Zoo

Duisburg · Der Duisburger Zoo hat es auch in diesem Jahr nicht leicht: Die Besucherzahlen sind rückläufig. Um die Attraktivität zu steigern, steht nun ein Piratenschiff auf dem Spielplatz. Die Sparkasse ist Sponsor.

So sieht die neue Kogge im Zoo aus.

So sieht die neue Kogge im Zoo aus.

Foto: Peggy Mendel

"Leinen los!", heißt es jetzt für alle Kapitäne, Matrosen und Piraten, die auf der gestern eingeweihten Kogge auf dem Spielplatz am Nordende des Zoos in See stechen können. Ein 15 Meter langes Piratenschiff stellt den neuen Höhepunkt des beliebten Sparkassen-Spielplatzes dar.

Die "Teenage Mutant Ninja Turtles", eine neue Attraktion des Bottroper Movie Parks, übernehmen Patenschaften für die Landschildkröten.

Die "Teenage Mutant Ninja Turtles", eine neue Attraktion des Bottroper Movie Parks, übernehmen Patenschaften für die Landschildkröten.

Foto: Peggy Mendel

Auf drei Etagen können Kinder das Schiff steuern, sich im Bugraum verstecken oder Anker lichten. Doch dem Piratenschiff fehlt noch ein Name. "Wir rufen alle kleinen Matrosen auf, uns bei der Namensgebung zu helfen. Vorschläge können ab sofort eingereicht werden und die besten drei werden prämiert", sagt Sparkassenchef Hans-Werner Tomalak. Das Gewinnspiel läuft bis zum 30. August und richtet sich an alle Kinder unter zwölf Jahren.

Das neue Prachtstück aus Holz, ein Unikat unter allen Piratenschiffen in Deutschland, hat 65 000 Euro gekostet, die die Duisburger Sparkasse zur Verfügung gestellt hat. Bereits seit den 1990er Jahren investiert sie in exklusive Neuheiten und trägt zur Aufrechterhaltung des bestehenden Angebots an Spielgeräten bei.

Mit etwa einer Millionen Euro unterstützte die Sparkasse den Zoo in den vergangenen drei Jahren. "Der Zoo ist Imageträger Nummer eins in Duisburg. Keine andere Institution kann regelmäßig eine jährliche Zahl von rund einer Million Besucher aufweisen", sagt Tomalak. Deshalb sei eine Unterstützung des Zoos unverzichtbar und selbstverständlich. Als Aufsichtsratsvorsitzender des Zoos ist er mit den wirtschaftlichen Rahmendaten von Duisburgs beliebter Freizeiteinrichtung bestens vertraut.

Dass es um die Besucherzahlen nicht mehr ganz so rosig steht, ist spätestens seit dem vergangenen Jahr bekannt. Der schlechte Sommer machte dem Zoo zu schaffen, die frühere Zahl von üblicherweise einer Million Gäste ließ sich nicht erreichen. Obwohl die vergangenen Wochen es nicht vermuten lassen, "auch dieses Jahr hatten wir Pech mit dem Wetter. In der ersten Jahreshälfte war es zu kalt und verregnet. Und in den vergangenen Wochen sind viele potenzielle Zoobesucher wegen der Affenhitze zu Hause geblieben", sagt Zoodirektor Achim Winkler. Die ständige Abhängigkeit vom Wetter sei ausschlaggebend für die bis dato vergleichsweise niedrigen Besucherzahlen.

Deswegen weiß Winkler das Sponsoring der Sparkasse auch so zu schätzen: "Wir sind sehr dankbar für die großzügige Unterstützung. Ohne die Sparkasse gäbe es unseren Zoo in dieser Form nicht", betont er. Die Suche nach weiteren Sponsoren gehe jedoch weiter, um das "Spielen in der ersten Liga unter den zoologischen Gärten Deutschlands" zu gewährleisten.

Das Piratenschiff allein kann den guten Ruf des Zoos sicherlich nicht retten: Geplant seien außerdem eine neue Kletterwand, ein Melkunterstand, an dem Stadtkinder an einem realitätsnahen Simulator in die Erfahrung des Kühemelkens kommen, und eine neue Beschilderung. Gerade neue Zoobesucher klagten über lange Irr- und Umwege, die sie auf der Suche nach einem bestimmten Gehege zurücklegten.

Für Stammkunden ist dies kein Problem mehr. Zahlreiche Aktionstage locken immer wieder mit Attraktionen und Angeboten. In dieser Woche beispielsweise führen die "Teenage Mutant Ninja Turtles", die neue Attraktion im Bottroper Movie Park, durch das Gelände am Kaiserberg. Jede der vier Comic-Gestalten übernahm die Patenschaft für je eine Landschildkröte. Auch an diesem Wochenende sind Familien eingeladen, unter dem Motto "Der Zoo stellt sich vor" Tierpfleger, Ärzte und deren Zöglinge kennenzulernen. "Wir wollen unser Angebot ausbauen, ohne eine Erhöhung der Eintrittspreise vornehmen zu müssen", kündigt Zoodirektor Achim Winkler an. Na dann, mehr als 300 verschiedenen Tierarten warten am Kaiserberg auf Besuch!

(RP)
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