Duisburg Neue Fernwärmetrasse unter der Straße

Duisburg · Die Fernwärme Duisburg GmbH, eine Gesellschaft der Stadtwerke und der Fernwärmeversorgung Niederrhein, verlegt derzeit eine rund zweieinhalb Kilometer lange Trasse von Walsum nach Fahrn - von der Aldenrader Straße zur Fahrner Straße.

Damit sollen das Evangelische Klinikum Niederrhein, das Neubaugebiet Fahrner Höfe und bei Bedarf auch anliegende Häuser entlang der Trasse an die Fernwärmeversorgung angeschlossen werden. Nun stehen die Arbeiten am aufwändigsten Abschnitt der Leitungsverlegung an: die Unterquerung der A59. Acht Meter tief, vierzehn Meter lang und vier Meter breit ist die Startgrube neben dem Fluss Emscher westlich der Autobahn. Neben dem tiefen Schacht liegen Betonrohre von einem Meter Durchmesser.

Die 84 Meter lange Untertunnelung der Autobahn erfolgt per Pressung durch die Tiefbaufirma Wilhelm Fenners aus Neukirchen-Vluyn. Per hydraulischen Vortrieb mit einem offenen Haubenschild werden die Betonrohre Stück an Stück in den Erdwall unter der Fahrbahn gedrückt.

Die Arbeiter arbeiten sich in der Betonröhre mit einem Presslufthammer vor. Währenddessen schiebt die Hydraulik die Betonröhre von hinten nach und presst, verdichtet und stabilisiert somit das umgebende Erdreich. Per Lasertechnik wird die Richtung der Pressung ständig kontrolliert. Die Zielgrube, ein vergleichsweise kleines Loch von drei Metern Durchmesser, ist auf der östlichen Seite der A59 schon ausgehoben. Etwa zwei bis drei Wochen wird die Pressung des Betontunnels in Anspruch nehmen, dann können, auf einem speziellen Lager gebettet, die Leitungsrohre der Fernwärme Duisburg verlegt werden.

Die Autofahrer werden von den Tiefbauarbeiten nichts bemerken, wenn sie auf der A59 in Höhe der Ausfahrt Fahrn fahren. Nur in der letzten Woche und ein weiteres Mal drei Monate nach Abschluss der Arbeiten wird eine Fahrspur für ein paar Stunden gesperrt werden. Dann wird kontrolliert, dass sich die Höhe der Fahrbahndecke nicht durch die Untertunnelung verändert hat.

Die Anbindung Fahrns an die Fernwärmeschiene Niederrhein bringt Vorteile für den Klimaschutz mit sich. Die Wärmeerzeugung erfolgt durch die Nutzung industrieller Abwärme, Kraft-Wärme-Kopplung und regenerativer Energien. Die Einsparung von Kohlendioxid (CO2) allein durch die Umstellung der Wärmeversorgung des Klinikums Nord auf Fernwärme beläuft sich auf rund 13 700 Tonnen jährlich.

Für Anwohner entlang der neuen Trasse, die entlang der Aldenrader Straße und Seidlitzstraße wohnen, besteht nun die Möglichkeit, auf Fernwärme umzusteigen. Die Fernwärme Duisburg berät kostenlos unter der Telefonnummer: 0800 604 2222.

(RP)
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