Hilfsorganisation ISAR Duisburger Erkundungsteam fliegt nach Nepal

Duisburg · Die Hilfsorganisation ISAR hat wenige Stunden nach den ersten Meldungen über das schwere Erdbeben in Nepal beschlossen, ein Erkundungsteam in die Unglücksregion zu schicken. Die Organisation aus NRW ist auf die Suche und Rettung von Erdbebenopfern spezialisiert.

Nepal: ISAR Germany fliegt in Erdbeben-Region
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52 ISAR-Helfer fliegen nach Nepal

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Foto: dpa, rwe lof

Nur eine kurze Zeit lag zwischen den Augenzeugenberichten über das schwerste Erdbeben, das Nepal je erlebt hat und dem Entschluss von ISAR, vor Ort zu helfen. Auch wenn die Meldungen über mehr als 1000 Todesopfer, hunderte Verletzte und schwierige Verhältnisse für die Rettungskräfte zunächst erdrückend wirken, für die Hilfsorganisation mit Sitz in Duisburg ist es nicht der erste Einsatz nach einem solchen Unglück. Eigentlich wollte sich ein Erkungundsteam noch am Samstagabend auf den Weg von Düsseldorf in die Region rund um die nepalesische Hauptstadt Kathmandu machen. Da es aber keine Landeerlaubnis bekam, wurde der Flug auf Sonntagmittag verschoben.

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Viele Tote bei Erdbeben in Nepal

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Foto: dpa, ns bjw

52 Helfer aus neun Bundesländern, darunter auch viele aus NRW, sind nun mit einer Sondermaschine ab Frankfurt am Main in die Katastrophenregion geflogen, teilte ISAR am Sonntag mit. Zum Team gehören Rettungshundeführer, Experten zur Ortung Verschütteter mit Spezialtechnik, Bergungsexperten sowie Ärzte, Pfleger und Sanitäter. Das Team hat acht Tonnen Ausrüstung mit dabei. Dazu zählt auch ein kompletter Behandlungsplatz, um verletzte Menschen intensiv medizinisch versorgen zu können.

Die Vorbereitungen für den Einsatz laufen. In den letzten Stunden gab es reges Medieninteresse. Inzwischen sind die Formalien erledigt, jetzt geht's mit dem Team zum Terminal.

"Die Erdbebenopfer brauchen dringend Hilfe", sagte ISAR-Präsidentin Daniela Lesmeister laut Mitteilung. "Mit unseren Spezialisten können wir einen Beitrag dazu leisten, die Not in der Region zu lindern." Die Mitglieder hätten meist bereits umfangreiche Einsatzerfahrung. Außerdem trainierten sie mehrmals im Jahr entsprechende Szenarien, um im Ernstfall schnell und effizient helfen zu können.

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Foto: afp, ras/fk

Mehrere Länder baten Nepal derweil Hilfe an, darunter auch die Bundesregierung. Angela Merkel hatte den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl ausgesprochen und angekündigt, Hilfe bereitzustellen, wenn diese benötigt werde. Die Hilfsorganisation Humedica und die Welthungerhilfe wollen ebenfalls mit ihren Nothilfeteams den betroffenen Menschen direkte Hilfe zukommen lassen. World Vision ist bereits vor Ort und hat nun Katastrophen-Experten geschickt.

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Nach dem Taifun Haiyan auf den Philippinen im Jahr 2013 waren die Rettungskräfte vom Niederrhein das erste internationale Rettungsteam vor Ort. Die Rettungssanitäter und Ärzte sind aber auch auf Haiti und bei Katastrophen in Afrika im Einsatz gewesen und leisten nach eigenen Angaben auch langfristige Entwicklungshilfe. Im vergangenen Jahr war die Organisation in Liberia, um dort den Kampf gegen Ebola zu begleiten. Die Helfer aus Xanten und dem Kreis Kleve hatten sich am Flughafen Weeze ein Trainingszentrum eingerichtet. Die Einsatzzentrale von ISAR ist in Moers beheimatet, die Geschäftsstelle der Stiftung befindet sich in Kleve.

(ac/ met/ dpa)
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