Brief von Landes-Chef Banaszak NRW-Grüne fordern Stahlgipfel in Duisburg – möglichst schnell

Exklusiv | Duisburg · Zuletzt hatte der Betriebsrat von Thyssenkrupp eine „Funkstille“ zu Ministerpräsident Wüst beklagt. Nun fordern die Grünen einen Stahlgipfel in Duisburg – und sichern der Stadt volle Unterstützung zu. NRW müsse die „erste klimaneutrale Industrieregion Europas“ werden.

 Die NRW-Grünen-Vorsitzenden Felix Banaszak und Mona Neubaur.

Die NRW-Grünen-Vorsitzenden Felix Banaszak und Mona Neubaur.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die Grünen in Nordrhein-Westfalen bekräftigen ihre Forderung nach einem Stahlgipfel in Duisburg und sichern der Stadt kurz vor den ersten Sondierungsgesprächen in Düsseldorf ihre Unterstützung zu. „Ich teile die Überzeugung, dass ein hochrangiges Format in kurzer Frist notwendig ist, um die drängenden Fragen zur Verfügbarkeit von Wasserstoff, zur Unterstützung bei Investitions- und Betriebskosten und zum EU-Beihilferecht zu besprechen“, schreibt NRW-Grünen-Chef Felix Banaszak in einem Brief an Oberbürgermeister Sören Link und Burkhard Landers, Chef der IHK Niederrhein. Der Brief liegt unserer Redaktion vor. Das Land solle so die „erste klimaneutrale Industrieregion Europas“, werden.

Bereits zu Jahresbeginn hatten die Stadt, die IHK und die Industrie einen solchen Gipfel gefordert. Auch aus der Konzernzentrale von Thyssenkrupp wurden Forderungen laut. Im vergangenen Jahr sollte ein Stahlgipfel in Duisburg im Landschaftspark stattfinden, eingeladen war sogar Frans Timmermans, Vizepräsident der Europäischen Union und Kommissar für Klimaschutz in der Kommission von der Leyen. Letztendlich musste der Gipfel wegen der Pandemie abgesagt werden.

Im Zentrum steht die Frage, wie und ob die Transformation zu grünem Stahl in Duisburg gelingen kann – und was das kosten wird. Banaszak schreibt dazu: „Mir scheint sinnvoll, eine solche Veranstaltung als Transformationsgipfel zu verstehen, weil es vor allem darum gehen muss, die Unternehmen und die Region in diesem tiefgreifenden Transformationsprozess zu unterstützen.“ In diesem oder spätestens zu Beginn des nächsten Jahres soll es eine gemeinsame Initiative Nordrhein-Westfalens und des Bundes geben.

Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratschef von Thyssenkrupp Steel, hatte zuletzt eine „Funkstille“ zu Ministerpräsident Wüst beklagt. Seit Oktober habe es keinen Kontakt mehr gegeben, sagte er kurz nach der Landtagswahl. Bislang habe es nur „Sonntagsreden“ oder „Lippenbekenntnisse“ gegeben.

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