Duisburg Nach MSV-Rettung: Anonyme Anzeige gegen Sören Link

Duisburg · Die Duisburger Staatsanwaltschaft prüft derzeit eine anonyme Anzeige gegen Oberbürgermeister Sören Link (SPD). Darin wird der Verwaltungschef der Untreue verdächtigt.

"Die Anzeige liegt vor und wird von der entsprechenden Dienststelle auf einen Anfangsverdacht überprüft", bestätigte am Dienstag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Zentraler Vorwurf der Anzeige: Link habe sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender der Duisburger Stadtwerke nicht ordnungsgemäß ausgefüllt. Er habe stattdessen durch die Beteiligung der städtischen Tochter am Rettungspaket für den angeschlagenen MSV Duisburg die Wirtschaftlichkeit des Versorgungsunternehmens gefährdet. Die Aufgabe des Oberbürgermeisters sei es, die Beteiligungen der Stadt zu kontrollieren und bei den Stadtwerken für eine Gewinnmaximierung zu sorgen, heißt es in dem Schreiben. Schließlich benötige die Stadt die Gewinnausschüttung durch die Stadtwerke dringend, um den Haushalt auszugleichen.

Zum Hintergrund: Die Stadtwerke stunden wie berichtet dem MSV für die kommende Saison rund 700 000 Euro aus Tilgungsraten für Darlehen und Forderungen aus Energielieferungen. Der anonyme Verfasser der Anzeige fragt: "Gibt es für die Stundung einen kreditwürdigen Bürgen?"

OB Sören Link wollte den Vorgang am Dienstag nicht kommentieren. Auch die Stadtwerke schwiegen zu dem Vorwurf gegen ihren Aufsichtsratsvorsitzenden: Die Stundung sei wirtschaftlich sinnvoll.

(RP/ac/sgo/EW)
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