Duisburg Nach Audi setzt nun auch VW auf Duisburg: 230 neue Jobs entstehen

Duisburg · Nach der Audi-Ansiedlung auf dem Logport II-Gelände in Wanheim, die wie berichtet demnächst den Betrieb aufnimmt, ist Hafen-Chef Erich Staake gleich der nächste große Wurf gelungen.

 Das neue VW-Logistikzentrum entsteht nördlich der A 40 zwischen der Abriss-Baustelle und dem dunklen Fleck, der bei dieser Luftaufnahme auf der Wiese zu erkennen ist. Mit Tower Automotive gibt es in unmittelbarer Nachbarschaft ein weiteres Unternehmen aus der Automobilbranche.

Das neue VW-Logistikzentrum entsteht nördlich der A 40 zwischen der Abriss-Baustelle und dem dunklen Fleck, der bei dieser Luftaufnahme auf der Wiese zu erkennen ist. Mit Tower Automotive gibt es in unmittelbarer Nachbarschaft ein weiteres Unternehmen aus der Automobilbranche.

Foto: duisport / blossey

Der Immobilien-Konzern Goodman errichtet auf einer fünf Hektar großen Fläche — das entspricht etwa sieben Fußballplätzen — ein Logistikzentrum für Volkswagen. Das hat zwar mit einer Halle von "nur" 24 000 Quadratmetern, 230 Arbeitsplätzen und einer Investition von zehn Millionen Euro nur etwa halb so viel Kapazitäten wie das von Audi auf Logport II, die Zahlen können sich aber trotzdem sehen lassen: Insgesamt 350 000 Kubikmeter können hier jährlich umgeschlagen werden, die sich aus 4000 Autoteilen zusammensetzen. Das entspricht 1,8 Millionen Packstücken pro Jahr und 100 Überseecontainern pro Woche. Der eigentliche Betrieb findet in einer Halle statt, die 180 Meter lang, 108 Meter breit und zehn Meter hoch ist.

Dadurch, dass die Anlieferung direkt über die neue Zufahrt Duisburg-Häfen der A 40 erfolgt, führt der Weg anders als bei Audi in Wanheim nicht durch Wohngebiete. Dieser Teil des Kaßlerfelder Hafengebietes wird ausschließlich gewerblich genutzt.

Die für die Übersee-Werke von VW in Nord- und Südamerika, Indien, China, Südafrika und Malaysia gepackten Container müssen dann aber über die vorhandenen Duisport-Terminals verschifft werden. Auch für Logport II werde nach Lösungen gesucht, die die Anwohner vom Lkw-Verkehr entlasten sollen, versprach Staake. Zurzeit werde geprüft, ob die Anlieferungen von Auditeilen aus den süddeutschen Städten Neckarsulm und Ingolstadt nicht gebündelt und per Bahn erfolgen kann.

Oberbürgermeister Sören Link versprach eine konstruktive Zusammenarbeit und eine schnelle Baugenehmigung, denn das Logistikzentrum soll bereits im ersten Quartal 2014 den Betrieb aufnehmen. Die Hafen-Gesellschaft musste allerdings erst einmal in Vorleistung gehen und eine benachbarte Immobilie in Kaßlerfeld abreißen lassen. Dafür hat der Immobilien-Entwickler Goodman, der mit dem Hafen einen Erbbaurechtsvertrag abgeschlossen hat, noch Optionen auf eine Erweiterung. "Für die Abwicklung der Logistik für Volkswagen suchen wir noch einen Partner. Zurzeit läuft noch die Ausschreibung", sagte Andreas Fleischer, Deutschland-Chef von Goodman. Goodman hat mit Volkswagen einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen. Gleichzeitig wird aber die Betriebshalle mit Lichtbändern in der Fassade und Lichtkuppeln im Dach so konzipiert, dass sie künftig auch von einem Unternehmen außerhalb der Autobranche geeignet ist. Die Nachbarflächen in Kaßlerfeld sind noch frei. Auch hier soll es demnächst neue Ansiedlungen geben, versprach Staake.

"Duisburg heißt Volkswagen willkommen", sagte Link. "Wir möchten weitere Investoren nach Duisburg holen. Hier gibt es noch genug attraktive Flächen." Da musste Staake dann doch ein wenig lächeln.

(RP)
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