Duisburg Musikalische Reise in den Orient in der Lutherkirche
Duisburg · Zu einer musikalischen Reise in den Orient lud der libanesische Sänger und Komponist Rabih Lahoud das Publikum beim Intermezzo-Konzert in der Duisserner Lutherkirche ein. Die über 200 Besucher nahmen diese Einladung bereitwillig an, und so hätte das Gotteshaus für gut zwei Stunden auch ein Jazzclub in Beirut oder Tripoli sein können. Lahoud, Kopf des libanesisch-deutschen Quartetts "Masaa" ("Abend"), erwies sich als Teamplayer, der sich nicht in den Vordergrund drängt und vor allem im Dialog mit dem Trompeter Marcus Rust die unglaubliche Bandbreite seines gesanglichen Könnens demonstriert. Seine warme Stimme - er singt überwiegend in arabischer Sprache - klingt auch in den höchsten Tonlagen nie schrill. Manchmal konnte man fast nicht unterscheiden, wer von den beiden Musikern gerade diese Töne produzierte.
Pianist Clemens Pötsch bereicherte das Spiel des Quartetts durch seine einfühlsame Begleitung am Flügel, wobei er auch schon mal ins Innere des Instruments griff und dort Saiten zupfte. Für ein weiteres Highlight des Konzerts sorgte zweifelsohne auch Demian Kappenstein am Schlagzeug. Neben Becken und Trommeln bearbeitete er unter anderem auch eine Spielzeugpuppe mit seinen Sticks und Klöppeln, legte Einkaufsbeutel auf die Trommeln oder beschwerte die Felle mit Gewichten, wie man sie aus früheren Tante-Emma-Läden kennt.
Das Publikum war begeistert von dieser jazzigen Reise in die Welt von "Tausend und einer Nacht" und bedankte sich mit lang anhaltendem Applaus. Gewiss werden alle dem für den Echo Jazz 2018 nominierten Rabih Lahoud die Daumen drücken, wenn am 31. Mai in Hamburg die Preisträger verkündet werden.
Zum nächsten Intermezzo-Konzert am 18. Mai kommt die junge polnische Bassistin Kinga Glyk mit ihrer Band nach Duissern. Schon jetzt haben sehr viele Fans Eintrittskarten reserviert. Info unter www.intermezzo-konzerte.com im Internet.