Duisburg Mündelheim: Verkehr bleibt ein heißes Thema

Duisburg · Gut besucht war die öffentliche Versammlung des Mündelheimer Bürgervereins in der Gaststätte "Kreifelts". Das lag mit Sicherheit an den Themen: Auf der Tagesordnung standen Punkte, die nicht nur für die Bürger in dem von der B 288 durchschnittenen Stadtteil von Interesse waren, sondern im Grunde für den ganzen Süden.

Aufmerksame Zuhörer fand direkt das erste Thema: Der Umweltschutzbeauftragte von HKM, Dr. Udo Kalina, und Dr. Heinrich Sievers vom Erwitter Partnerunternehmen "Spenner Zement" gaben Auskunft über die neue Sandmahlanlage, die auf der HKM-Betriebsfläche "Am Röhrenwerk" errichtet wird und ab 2014 in Betrieb gehen soll. Dort wird Hüttensand verarbeitet.

Dieser Sand ist ein Nebenprodukt bei der Roheisen- und Stahlerzeugung und wird von der Industrie für die Zementherstellung benötigt. Laut Sievers sind zusätzliche Umweltbelastungen durch das Sandmahlwerk nicht zu erwarten. "Durch unsere Filteranlagen liegt die Emissionsbelastung im Bagatell-Bereich, die Lärmbelastung liegt innerhalb der zulässigen Grenzwerte", beruhigte er.

Auf die jetzt schon hohe Verkehrsbelastung durch den HKM- Werksverkehr angesprochen, antwortete Sievers, dass mit durchschnittlich 64 zusätzlichen Lkw-Fahrten nach Inbetriebnahme des Mahlwerks zu rechnen sei. Er bezifferte das Investitionsvolumen für die Sandmahlanlage auf zirka 30 Millionen Euro; 20 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

Zu den unbefriedigenden und ungelösten Verkehrsproblemen in Mündelheim äußerte sich Axel Heyer vom Bürgerverein. "Die Kreuzung B 288 / Uerdinger Straße ist seit Jahren ein bekannter Unfall-Schwerpunkt im Duisburger Süden", sagte er und stellte einen Plan vor, der die heutige Situation entschärfen könnte: "Der Schwerlastverkehr muss über den Mannesmannacker auf die B 288 geleitet werden. Die Wohngebiete wären dadurch erheblich entlastet."

Kreuzungsfreie Anbindung

Die unfallträchtige Kreuzung möchten die Mündelheimer total umgebaut sehen. Laut den Plänen des Bürgervereins soll eine Art Kreisverkehr, das "Mündelheimer Ei", eine kreuzungsfreie Anbindung an die B 288 bei gleichzeitiger Verbindung der durchschnittenen Ortsteile gewährleisten.

Über ein weiteres verkehrstechnisches Großprojekt informierte der Zweite Vorsitzende des Bürgervereins, Wolfgang Schwertner. Im Zusammenhang mit der Sanierung und des teilweisen Rückverlegung des Rheindeiches wird 500 Meter westlich von Mündelheim eine Großkreuzung errichtet.

Von dieser neuen Kreuzung gehen dann die Bau-Straßen ab, die für die geplanten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen benötigt werden. "Gerechnet wird mit 32 Baustellenfahrzeugen täglich, die diese neue Kreuzung transportmäßig nutzen werden", erläuterte Schwertner. Das komplett von Bund und Land finanzierte Projekt (Gesamtvolumen: 57 Millionen Euro) soll 2017 / 2018 abgeschlossen sein.

(pol)
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