Duisburg Mozarts Oper "Figaro" ist für kurze Zeit wieder da

Duisburg · Das "Ius primae noctis" war das feudale Herrenrecht, die erste Nacht mit einer neuverheirateten, untergebenen Frau zu verbringen. In manchen Weltgegenden bestand es mindestens bis zum Ersten Weltkrieg. Es spielt eine Rolle in Wolfgang Amadeus Mozarts Meisteroper "Le nozze di Figaro" ("Figaros Hochzeit"), welche die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg jetzt in ihrem hiesigen Haus wieder aufnahm.

Kurz zur Handlung: Der spanische Graf Almaviva hat das Recht der ersten Nacht großzügig aufgegeben, was er angesichts der Kammerzofe Susanna sehr bereut. Deshalb versucht er, ihre Hochzeit mit Figaro so lange hinauszuzögern, bis die hübsche Braut seine Liebesbeute geworden ist. Er ist der Herr im Haus, und seiner Willkür kann man nur mit List und Geistesgegenwart begegnen.

Die fünf Jahre junge, im klassischen Sinne komplett werkdienliche Inszenierung von Michael Hampe war in Duisburg zuletzt vor drei Spielzeiten zu erleben. Sie erlaubt den Sängerdarstellern, sich angemessen zu entfalten. Bei der Wiederaufnahme gab das Dutzend Solisten sein Bestes, allen voran das Traumpaar Torben Jürgens als elegant-großspuriger Figaro und Lavinia Dames als Susanna, Mozarts idealer Mensch der Zukunft. Noch mehr spielfreudige Energie zeigte nur Kimberley Boettger-Soller - neu im Ensemble der Rheinoper - als Page Cherubino, verliebt in alle Frauen des Schlosses. Der Dirigent David Crescenzi animierte die Sänger und die im halb hochgefahrenen Orchestergraben agierenden Duisburger Philharmoniker zu einem schlanken und zügigen, südlich-heiteren Musizieren, das zugleich auch die meisten Details berücksichtigte.

Wir wollen aber nicht alles verraten über die dreieinhalbstündige Produktion und empfehlen den Besuch der nächsten und vorerst einzigen weiteren Vorstellung am Freitag, 3. November, um 19.30 Uhr. Karten gibt es am einfachsten im Internet unter karten@theater-duisburg.de.

(hod)
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