Duisburg Miteinander, nicht gegeneinander

Duisburg · Nicht unbedingt die Gewinner sind die besten Musiker, sondern sicher diejenigen, welche am meisten können. Musik macht man am besten miteinander, nicht gegeneinander. Das bewies das jüngste Familienkonzert im Theater, gestaltet von der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule (NMKS).

Das kurzweilig bunte Potpourri "Duisburg hat die Superstars" reichte von Renaissancemusik für Blockflötenquartett bis zu Hiphop. "Das passt zusammen, denn so ist Duisburg", war sich der bewährte und hervorragende Moderator Jörg Lengersdorf vom WDR sicher, der "nebenbei" auch noch Violine an der "Niederrheinischen" unterrichtet. Er bat die jungen Musikerinnen und Musiker auf das rote Sofa und entlockte ihnen geschickt substanzielle Aussagen, und sei es nur ein entschiedenes "Nein" - sollte heißen: "Ich werde nie an einer Casting-Show teilnehmen".

Roter Faden im Programm war das Unterhaltungsorchester der NMKS unter der Leitung von Richard Reddemann. Das klang schon mal besser, aber es swingte und vermittelte Spielfreude, mit der Anfangs-Fanfare aus "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss, mit Umbaumusiken, als Begleitung der wieder einmal umwerfenden Popsängerin Vanessa Hildebrand ("Don't know why") und mit zwei Sätzen aus der pfiffigen "New Baroque Suite" von Ted Huggens.

Es gab einige sehr gute Leistungen zu hören, zum Beispiel den 11 Jahre jungen (und eigentlich noch jünger wirkenden) Hornisten Matthias Schardt mit zwei kleinen französischen Stücken, oder die nicht viel ältere Pianistin Phuong Nhi Nguyen mit dem anspruchsvollen Fantasie-Impromptu op. 66 von Frédéric Chopin, oder Gökan Kimverdi mit einem eigenen virtuosen Stück für Baglama, die türkische Langhalslaute.

Das Publikum war so dankbar, dass es sich an dem lautstarken Schlagzeug-Solo von Hanno Kerstan in "Metropolis" von Dream Theater ebenso erfreute wie unmittelbar anschließend an den sanften Tönen des Blockflötenquartetts aus Alina und Leonie Potempa, Sonja Bader und Christina Roth. Sie spielte die Sonata "La Fontana" von dem Renaissance-Meister Cesario Gussago und den "Tango För Fyra" von Björn Hagvall.

Und ja, Benny Martell war auch dabei. Der ehemalige "DSDS"-Kandidat ist inzwischen Popgesangslehrer an der NMKS. Hier unterstützte er mit Klavier und Stimme seinen besonders begabten Schüler Marc Baxmann in ihrer Gemeinschaftskomposition "Tears in your eyes".

Ein gelungener Song. Und ein gelungener Abend.

(RP)
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