Duisburg Mit neuem Messwagen auch zu den Wutpunkten

Duisburg · Man sieht es dem schwarzen Caddy von außen nicht an. Aber im Inneren wacht ein Laserscanner über die Straßen der Stadt: Ein neuer "Radarwagen" der Stadt ist eingetroffen. Insgesamt schickt sie damit vier Messfahrzeuge auf die Straße.

 Oberbürgermeister OB Sören Link (l) und Rechtsdezernent Rabe (Mitte) schauten gestern in den mit Technik vollgepackten Kofferraum des neuen Messfahrzeuges.

Oberbürgermeister OB Sören Link (l) und Rechtsdezernent Rabe (Mitte) schauten gestern in den mit Technik vollgepackten Kofferraum des neuen Messfahrzeuges.

Foto: Christoph Reichwein

Mithilfe der im Heck angebrachten Kamera und des Laserscanners können Autos in einer Entfernung von bis zu 75 Metern erfasst werden. Durch eine Rechtsverordnung des Landes ermöglicht, konnte die Anzahl der Messstellen auf rund 600 erhöht werden. Jetzt können neben öffentlichen Einrichtungen wie Seniorenheimen auch stark frequentierte Punkte wie Haltestellen, Freizeitparks und beliebte Ausflugsziele überwacht werden.

In erster Linie soll dabei für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gesorgt werden. "Insbesondere die schwächsten Teilnehmer im Verkehr sollen geschützt werden", so Oberbürgermeister Sören Link. "Es gibt noch immer zu viele Unfälle mit Senioren und Kindern." Schon die ersten drei Messwagen hätten zu einem Rückgang der Verkehrsunfälle beigetragen, und eine Verringerung des Geschwindigkeitsniveaus sei festzustellen gewesen. Mit dem vierten Einsatzfahrzeug soll diese Entwicklung verstärkt werden. Die konkreten Überwachungsstellen druckt die RP Duisburg regelmäßig ab.

"Uns geht es nicht darum, auf Kosten der Autofahrer die Stadt zu sanieren, sondern den Leuten zu zeigen, dass wir präsent sind", erklärt Rechtsdezernent Wolfgang Rabe. Um Bürgernähe geht es auch bei dem Vorhaben, künftig den Bürgern Vorschlagsrecht einzuräumen, wo die Messfahrzeuge eingesetzt werden sollen. Mit der Idee der "Wutpunkte" hatte sich Innenminister Ralf Jäger, Duisburgs SPD-Chef, Beifall verdient, sein Parteifreund Sören Link will es ihm nun offenbar gleich tun.

Durch die verstärkte Überwachung der vier Messwagen soll die Unfallgefahr der schwächsten Verkehrsteilnehmer auf ein Minimum gesenkt werden. "Ich bin da ganz zuversichtlich", sagt Link. Dass allerdings aus den Einnahmen des neuen Radarwagens das Homberger Kombibad, das entgegen der Planungen nicht geschlossen wird, finanziert wird, hat die Bezirksregierung gerade erst untersagt.

(mk/me)
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