Duisburg Mit Anwohnerausschuss gegen die Feuerwache

Duisburg · Die Bezirksvertretung Mitte lehnt den Bebauungsplan für die Feuerwache mehrheitlich ab. Der Widerstand wächst.

Es sind nicht nur die Anwohner der Curtiusstraße, die sich gegen das Bauvorhaben der Stadt an der Mercatorstraße wehren. Bei der Anwohnerversammlung in dieser Woche waren auch etwa 25 Nachbarn von der Mercator-, der Brockhoff- und Pilgrimstraße sowie der Düsseldorfer Straße dabei. Sie alle sind empört über die Pläne der Stadt, auf der Fläche der ehemaligen Sportanlage an der Mercatorstraße eine Feuerwache und ein Autohaus bauen zu lassen. Nicht nur, dass ein Autohaus in einem Wohngebiet nichts verloren hätte und die Zweckmäßigkeit einer Feuerwache an der stark befahrenen Mercatorstraße stark bezweifelt wird – die Anwohner sorgen sich wegen der Feinstaub- und Lärmbelastung auch um ihre Gesundheit: "Mit dem zusätzlichem Verkehr wird das Leben in unserem Quartier unzumutbar gesundheitsgefährdend", hieß es. Der Wirtschaftsausschuss hatte sich nicht zu einem Votum durchringen können, die Bezirksvertretung Mitte votierte nun in einer Sondersitzung mit acht zu sechs Stimmen gegen den Bebauungsplan.

Noch ist er nicht verabschiedet, doch die Stadt habe bereits mit Rodungsarbeiten auf der Grünfläche begonnen, so die einhellige Ansicht auf der Versammlung. "Der Ablauf ist nicht normal", meinte Christel Kucklick. Sie und ihr Lebensgefährte Walter Jonischkeit leben in einem der Häuser an der Curtiusstraße mit Blick auf den alten Sportplatz und haben ihre Einwände zu dem Bauvorhaben bereits gegenüber Oberbürgermeister Sören Link erhoben. "Mit jedem Baum, der fällt, steigt die Feinstaubbelastung", sagt Jonischkeit. Es handele sich dabei um den üblichen Grünschnitt, so die Stellungnahme der Stadt. Unabhängig davon wiesen auch Professor Dr. Jörg und Dr. Oda Neuerburg, ebenfalls Anwohner des Dellviertels, den OB auf ihre Bedenken hinsichtlich der Schadstoffbelastung der Luft hin und forderten aktuelle Messungen. Noch ist der ehemalige Betriebsratsvorsitzende der Stadtwerke Duisburg überzeugt, das Anliegen auf politischer Ebene vertreten zu können. "Ein Autohaus kommt hier nicht hin", das ist das unbedingte Ziel, "wenn aber die Feuerwehr selbst schlüssig begründet, dass ihr Brandschutzbedarfsplan diesen Ortswechsel verlangt, dann akzeptieren wir das", räumte Jonischkeit stellvertretend für alle Anwohner ein. Doch überzeugt ist er davon nicht.

Sollte der Rat in seiner Sitzung am 7. April keine Entscheidung fällen, wollen sich die Anwohner damit nicht zufrieden geben. "Das kann nicht sein. Wir erwarten, dass sich die Politik vor der Kommunalwahl positioniert", sagte Jonischkeit im Gespräch mit der RP. Der Bebauungsplan sei rechtswidrig, und ein in dieser Woche gebildeter Anwohnerausschuss plane auch größere Protestaktionen und erwäge die Einreichung einer Klage gegen das Vorhaben.

(amra)
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