Jazz-Konzertreihe Minimal Masterpieces in der Säule

Duisburg · Kai Schumacher (Piano) und Yana Gottheil (Violine) spielten vor ausverkauftem Haus.

„Minimal Music“ vor maximaler Kulisse in der kleinen Säule: Kai Schumacher (Piano) und Yana Gottheil (Violine) spielten vor ausverkauftem Haus ein ganz besonderes Neujahrskonzert unter dem Titel „Minimal Masterpieces“, bei dem drei zentrale Werke besagter zeitgenössischen Musikrichtung - vergleichbar mit der „Minimal Art“ in der Kunst - auf dem Programm standen.

Den ersten Teil des Abends nahm Tom Johnsons im Jahr 1971 komponierte und noch nicht oft aufgeführtes Werk „One hour for Piano“ ein. Der Titel scheint in zwei Blickrichtungen programmatisch: Die Aufführung umfasst in etwa den Zeitraum von einer Stunde (an diesem Arbeit in leicht gekürzter Form) und gleichzeitig erfüllt der Klang mit all seinen Schönheiten den Raum und erfasst den Zuhörer mit der „Stunde des Pianos“. Die Musik weckt Assoziationen an einen abklingenden Sommerregen, dessen Tropfen, die – je nachdem worauf sie treffen - unterschiedliche, aber harmonische Töne erzeugen. Mantra-artig, beruhigend. Das Geräusch einer fallenden Stecknadel, er wäre zu hören gewesen.

Ganz anders das Werk von einem der einflussreichsten Komponisten der Gegenwart: Arvo Pärt, in Estland geboren, verbindet in „Fratres“ für Violine und Klavier die Gregorianische Mystik mit Kompositionstechniken der Minimal Music zu hypnotisierenden Variationen. Die Musik weicht ab von der Hörgewohnheit, irritiert das musikalische Gefühl. Den Abschluss bildete das 1. Violinkonzert von Philip Glass in der Fassung für Violine und Klavier. Glass ist einer der Urväter der „Minimal Music“. Hier trifft seine repitative Klangwelt auf die dreisätzigen Form des klassischen Instrumentalkonzerts. Es entstand 1987 und markiert einen Wendepunkt im künstlerischen Schaffen von Philip Glass weg von der Ensemble- und Bühnenmusik hin zu großen solistischen Werken. Es bildet den Grundstein für elf weitere Solokonzerte.

Ein Abend mit ungewöhnlicher Musik für die Jazz-Reihe „Kabinett“ in der Säule von Eckart Pressler, der sich über die Zuschauerresonanz sichtlich freute.

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