Duisburg Millimeterarbeit für 407 Tonnen

Duisburg · Millimeterarbeit für einen 407 Tonnen schweren Transformator – und stundenlange Vorarbeit, um ihn vom Schiff wieder aufs feste Land zu bugsieren. Gestern morgen traf der Trafo auf einem Ponton in Walsum für das neue Evonik-Kraftwerk (Steag) ein.

 Am Samstagmorgen traf der Trafo für das neue Evonik-Kraftwerk ein.

Am Samstagmorgen traf der Trafo für das neue Evonik-Kraftwerk ein.

Foto: ddp/RPO

Millimeterarbeit für einen 407 Tonnen schweren Transformator — und stundenlange Vorarbeit, um ihn vom Schiff wieder aufs feste Land zu bugsieren. Gestern morgen traf der Trafo auf einem Ponton in Walsum für das neue Evonik-Kraftwerk (Steag) ein.

Den ganzen Vormittag liefen am Nato-Steiger die Vorbereitungen, ehe das zehn Millionen Euro teure Teil in den Baustellenbereich bugsiert werden konnte. Eskortiert von der Polizei ging's mit dem zwölfachsigen Selbstfahrer vom Ponton runter, die recht steile Straße hoch, und dann links um in die Kurve zum vorläufigen Abstellplatz im Baustellengelände.

"Lastdrager 12" geleichtert

Schon am frühen Morgen ging der Ponton samt Schubschiff ("Lastdrager 12") im Schatten des 182 Meter hohen neuen Kühlturms vor Anker, doch die vorbereitenden Arbeiten des niederländischen Schwertransportunternehmens Wagenborg erstreckten sich noch über Stunden. Zuerst galt es eine Rampe zu bauen für den 22-Tonnen-Kran, der die Ponton-Zwischenteile an Land zu hieven hatte. Den "Lastdrager 12" selbst so dicht wie möglich an die Nato-Anlegestelle zu manövrieren, gestaltete sich als äußerst schwierig wegen des niedrigen Wasserstandes. Eingehängt werden konnten deshalb die Zwischenteile auch erst, nachdem der Ponton geleichtert worden war: Wasser musste aus dem Bug gepumpt werden. Wer dann meinte, nun könne endlich — zur Mittagszeit — der Trafo vom Ponton gerollt werden, der hatte sich geirrt. Erst einmal mussten wieder die zentnerschweren Bohlen beiseite geräumt werden, auf denen der am frühen Morgen aufgebockte 22-Tonnen-Kran seinen sicheren Stand gefunden hatte.

Zuschauer mit Kameras

Die Zuschauer, die meisten natürlich mit Kameras in der Hand, kamen endlich auf ihre Kosten, als der 21,20 Meter lange, 6,30 breite und exakt 6,26 Meter hohe Koloss Dank aller zwölf lenkbaren Achsen und 88 Räder unter sich an Land rollte. Gefertigt wurde der Trafo von ABB in Bad Honnef — wie bereits zwei weitere Öltrafos dieser Art auch schon. Zwei kleinere ABB-Trafos für das Kraftwerk, das 2010 in Betrieb gehen soll, sind bereits per Lkw aus Brilon angekommen.

Helge Schulz und Klaus Weßeler jedenfalls waren gestern Nachmittag mit vielen anderen vor Ort heilfroh, dass alles wunschgemäß funktioniert hatte. Schulz für Hitachi, dem Generalunternehmen, das das Kraftwerk baut, und Weßeler für ABB. Immerhin wird an einem Trafo dieser Größenordnung 15 Monate gebaut.

(RP)
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