Duisburg Mehr Polizei auf der Straße

Duisburg · Vor allem in so genannten „Angst-Räumen“ in Stadtteilen mit besonders viel Kriminalität, soll durch mehr Polizeipräsenz das Sicherheitsgefühl der Bürger verbessert werden.

Sicherheit und Ordnung – das ist für die Duisburger besonders wichtig, zeigen immer wieder die Ergebnisse der Umfragen vom Amt für Statistik. In der im April erstellten jüngsten Fortschreibung des örtlichen Sicherheitsprogrammes des Polizeipräsidenten spielen diese beiden Themen gleichfalls eine herausragende Bedeutung. Weniger Kriminalität, weniger Unfälle, mehr Polizei-Präsenz – das sind nur einige der Ziele, die sich die Behörde gesetzt hat.

Die Bestandsanalyse fällt dabei nicht grundlegend übel aus: Bei Gewaltdelikten, Raub und Einbruch sinken die Fallzahlen. Duisburg gehört in Bezug auf Verkehrsunfallzahlen zu den sichersten Großstädten im Lande. Doch auf der anderen Seite steht die Polizei immer wieder vor Problemen, die sich vor allem in Stadtteilen mit hoher Arbeitslosikeit und gleichzeitig hohem Migrationsanteil stellen. Wenn die Polizei hier von „Angsträumen“ spricht, dann offenbart dies die angespannte Situation wohl am besten. Hochheide, Marxloh, Bruckhausen und der Hagenshof können in diese Kategorie fallen. Denn häufiger und mehr als anderswo werden dort Konflikte mit Gewalt gelöst, gibt es Bandenkriminalität, und/oder kriminelle Vereinigungen. Alles das sorgt für Angst – bei unbeteiligten Nachbarn (und vermutlich auch bei den Polizisten, die die Ordnung dort wieder herstellen müssen).

Obwohl personelle Aufstockung eher ausgeschlossen ist, will die Polizei durch mehr Präsenz das Sicherheitsgefühl bei den Bürgern erhöhen. Die Einsatzhunderschaft kann für Verstärkung sorgen, ebenso aber auch Ordnungskräfte der Stadt Duisburg und auch Polizeibeamte, die im Verkehrsdienst tätig sind. Die sichtbare Anwesenheit soll die Bürger in solchen Angst-Räumen“ beruhigen, die verdeckte Präsenz könnte die Gewalttäter abschrecken. Und auch die, die es auf das Eigentum anderer abgesehen haben. Denn die Zahl der Kfz-Delikte (Aufbruch, Autoklau etc.) bezeichnet die Polizei selbst als „besorgniserregend hoch“.

Wie wirkungsvoll mehr Polizei das sein kann, zeigt sich zum Beispiel am der Synagoge: Das Jüdische Gemeindezentrum steht aus Sorge vor antisemitischen Übergriffen unter ständiger Beobachtung. Denkbar, dass diese starke Präsenz künftig auch an der im Bau befindlichen Marxloher Moschee von Nöten sein wird, glaubt die Polizei.

In dem Fortschreibungskatalog des Polizeipräsidenten wird als Ziel beschrieben, die Fallzahlen der Gesamtkriminalität auf unter 50 000 Fälle im Jahr zu drücken. Ob Diebstahl durch Jugendliche oder schwere Kriminalität – durch Optimierung der Arbeit, durch ausgedehnte Zusammenarbeit mit anderen Polizeibehörden, Staatanwaltschaft und Stadt könnte dieses Ziel erreicht werden. Wie wirkungsvoll intensive Täterbegleitung sein kann, hat in Duisburg das Projekt „Jugendliche Intensivtäter“ (JIT) bewiesen. Deren Zahl ist rückläufig. Der Polizeipräsident kündigt nicht nur an, das Programm fortzusetzen, sondern es soll auch auf heranwachsende und erwachsene Intensivtäter ausgedehnt werden.

(RP)
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