Duisburg Marientor-Kreisel lässt auf sich warten

Duisburg · Seit rund 25 Jahren wird versucht, die Verkehrsführung am Marientor zu verbessern. Durch die Anbindung des Lkw-Verkehrs über eine Logistikdiagonale an die A 40 hat sich die Situation verschärft. Eine Lösung ist vorerst nicht in Sicht.

 So wie hier sieht es an der Werthauser Straße in Hochfeld in Höhe von Siemens häufig aus. Im Berufsverkehr geht es häufig nur sehr zäh voran, weil die Zufahrten in Richtung A 40 oder zur Brücke der Solidarität hoffnungslos verstopft sind. Der Marientorplatz, nur wenige Meter von hier entfernt, bleibt vorerst ein Nadelöhr.

So wie hier sieht es an der Werthauser Straße in Hochfeld in Höhe von Siemens häufig aus. Im Berufsverkehr geht es häufig nur sehr zäh voran, weil die Zufahrten in Richtung A 40 oder zur Brücke der Solidarität hoffnungslos verstopft sind. Der Marientorplatz, nur wenige Meter von hier entfernt, bleibt vorerst ein Nadelöhr.

Foto: Andreas Probst

Der Laster-Lindwurm quält sich Richtung Osten. Vom Logport-Gelände über die Osttangente bis zum Kreisel vor der Brücke der Solidarität, der alle Brummis über die Brücke der Solidarität in Richtung Hochfeld zwingt. Eine andere Route lässt der "halbe Kreisel" dort nicht zu. Dann geht es weiter durch die Rudolf-Schock- und die Sedanstraße, über die Werthauser Straße an Siemens vorbei über die Vulkanstraße. Eine "Abkürzung" über die Charlottenstraße wurde schon vor längerem für Lkw dicht gemacht, weil die Laster die schmale Straße in Hauptverkehrszeiten vom Anfang bis zum Ende verstopft hatten.

Anschließend geht es dann am Marientor auf die A 40 in Richtung Osten. Womit die Verkehrsplaner nicht gerechnet hatten, war die ständig steigende Zahl der Brummis vom Logport-Gelände auf die A 40 in Richtung Osten. Sie lagen erheblich oberhalb der bisher prognostizierten Werte — so lautete das Ergebnis einer Untersuchung, das schon im vergangenen Herbst die politischen Gremien beschäftigte. Die Folge: Die bisher ausgearbeiteten Pläne für die Änderungen am Marientorplatz sind erst einmal Makulatur. "Diese Zahlen waren nicht Grundlage der Beschlusslage zur Umgestaltung des Marientorplatzes", hieß es lapidar in der entsprechenden Verwaltungsvorlage. Schon Duisburgs früherer Planungsdezernent Jürgen Dressler hatte dafür plädiert, eine Änderung am Marientor erst vorzunehmen, wenn der sechsspurige Ausbau der A 59 vollständig abgeschlossen ist. An dieser Bewertung hat sich auch unter Dresslers Nachfolger Carsten Tum nichts geändert. "Wir warten am Marientor noch, bis die A 59 fertig ist", erklärte Stadtsprecherin Susanne Stölting am Donnerstag auf Anfrage. Man wolle keine Großbaustelle an einer wichtigen städtischen Zufahrt anfangen, wenn am anderen Ende der City ebenfalls an einer bedeutenden Verkehrsader gearbeitet werde.

Das bedeutet, dass sich vorläufig wohl nichts Entscheidendes tun wird am Marientorplatz. Denn die Autobahn 59 wird frühestens zum Jahresende fertig. Vor 2014 / 2015 ist demnach keine Änderung in der Planung. Dabei gab es bereits einmal eine Planung, die das Duisburger Ingenieurbüro Vössing konzipiert hatte. Ursprünglich war angedacht worden, Lkw von der Vulkanstraße kommend durch einen dreiarmigen Kreisverkehr in die Werftstraße und dann rechts in die Marientorstraße zu leiten. Die Marientorstraße, die in diese Richtung für Lastwagenfahrer gesperrt ist, müsste durch die Änderung dann deutlich mehr Verkehr aufnehmen als bisher.

Diese Regelung sollte ohne die Hilfe von Ampeln umgesetzt werden. Insgesamt soll der Verkehr am Marientor über einen Kreisverkehr mit acht Zu- beziehungsweise Abfahrten geregelt werden. Die "Overfly" genannte Hochstraße, die wie berichtet schon seit Jahren so marode ist, dass ein Zwangsabriss schon seit längerem drohte, soll dann endgültig der Vergangenheit angehören. Seitliche "Bypässe" sollen den Kreisverkehr noch leistungs- und aufnahmefähiger machen. Diese Ideen sind nun erst einmal auf Eis gelegt. Die Planer brauchen erst einmal verlässliche neuere Daten. Aktuell prognostizierte Verkehrswerte des Aufkommens aus Logport und der Gesamtstadt sollen dazu als Basis dienen. Aufgrund dieser Daten soll dann das Konzept Marientorplatz weiterentwickelt werden. Dabei muss auch berücksichtigt werden, wie genau der Wegfall der Hochstraße kompensiert werden kann.

Das Problem besteht nicht nur für die Brummifahrer. Viele Berufspendler, die aus Richtung Westen in die Innenstadt wollen, sehen sich morgens eingekeilt in eine kilometerlange Lkw-Schlange, die sich nur im Schritttempo vorwärts bewegt.

(RP/ac/rl)
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