Duisburg Maigang mit dem Ruhrbischof

Duisburg · Mehr als 300 wanderfreudige Gläubige spazierten mit Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck am Samstagnachmittag zweieinhalb Stunden lang rund um die Holtumer Höfe im Duisburger Süden. Unterstützung für die Landwirtschaft.

 Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck wanderte mit 300 Gläubigen durch Wald und Feld im Duisburger Süden. Neben dem Naturerlebnis und Besichtigungen blieb Zeit für informelle Gespräche.

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck wanderte mit 300 Gläubigen durch Wald und Feld im Duisburger Süden. Neben dem Naturerlebnis und Besichtigungen blieb Zeit für informelle Gespräche.

Foto: christoph reichwein

Die Spaziergänger und Radler schauten am Samstag schon etwas irritiert. Weit über 300 Teilnehmer hatten sich im Rahmen des "Maigangs mit Ruhrbischof Overbeck" auf einen Rundkurs rund um die idyllisch gelegenen Holtumer Höfe im Duisburger Süden gemacht. Bei wunderschönem Frühlingswetter hatte sich eine erstaunlich große Anzahl wanderfreudiger Gläubiger - angereist aus dem ganzen Bistum Essen - auf dem Holtumer Hof eingefunden, um ihren Bischof auf dem mittlerweile fünften "Maigang" zu begleiten.

Marlies Schmitz, Hofbesitzerin und beruflich als Sprecherin des Rats für Land- und Forstwirtschaft des Ruhrbistums "ihrem" Bischof eng verbunden, war erfreut, so viele Interessenten "hart an der Bistumsgrenze" - Wittlaer gehört als Düsseldorfer Stadtteil bereits zum Bistum Köln - auf ihrem Hof begrüßen zu können.

Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck freute sich nicht nur auf die gemeinsame Wanderung vorbei an Pferdekoppeln, blühenden Rapsfeldern und Wiesen, sondern auch auf den Dialog mit den wanderfreudigen Bistumsangehörigen und erwähnte, dass die Dörfer des Duisburger Südens ihm nicht ganz unbekannt seien.

"Eigentlich werde ich hier immer mit der Kutsche abgeholt", merkte der Bischof mit einem Schmunzeln an und spielte dabei auf seinen Besuch beim Sermer Schützenfest vor einigen Jahren an.

Nachdem Franz-Josef Overbeck festgestellt hatte, dass es wegen des Sonnenscheins und den milden Temperaturen "dem lieben Gott hier wohl gut gefällt", machte der stattliche "Maigangs"-Tross sich auf die rund zweieinhalbstündige Wanderung. Immer wieder unterbrach Robert Greilich - Schwiegersohn von Marlies Schmitz -, der gemeinsam mit seiner Frau Bernadette den "Holtumer Landhof" bewirtschaftet, die Wanderung, um auf Sehenswertes und Interessantes rund um Hof und Landwirtschaft aufmerksam zu machen.

Der Besuch des im Jahr 1911 erbauten und unter Denkmalschutz stehenden Wasserwerks in Bockum stand ebenfalls auf dem Programm. Die Wasserwerks-Experten Michael Hönigsberger und Thomas Oertel warfen nach ihren Erläuterungen ("Von hier aus werden 300 000 Duisburger Haushalte mit bestem Trinkwasser versorgt") sogar noch die alten, früher mit Dampfenergie angetriebenen Wasserpumpen an. Hönigsberger ist von der Qualität des heute mit modernerer Technik geförderten Wassers überzeugt: "Das ist schon ein edles Tröpfchen."

Auch Pfarrer Hermann-Josef Brandt zeigte sich vom Maigang mit dem Bischof angetan. "Die hier demonstrierte nachhaltige Landwirtschaft wird doch auch von Papst Franziskus propagiert, das passt doch wunderbar", stellte der Huckinger erfreut fest. Der Meinung waren auch die Mündelheimerinnen Hildegard Görtz und Josefine Obschernikat, die die Felder zwischen ihrem Dorf und Wittlaer sehr gut von ihren gemeinsamen Radtouren kennen. Die Informationen aus erster Hand rund um das Thema Landwirtschaft und die Erläuterungen zum Wasserwerk waren auch für die beiden Freundinnen "hochinteressant".

Bischof Overbeck war begeistert, dass der seit 2011 durchgeführte Maigang so großen Zuspruch hat. "Die Idee, etwas in der Richtung zu machen, haben wir gemeinsam bei meinem Amtsantritt entwickelt. Dabei geht es nicht alleine darum, das 'grüne Ruhrgebiet' zu zeigen, sondern auch die Land- und Forstwirtschaft der Region, die es nicht immer leicht hat, zu unterstützen." Nach dem Abstecher zu einer Tannenbaumschonung, die in der Adventszeit "weihnachtliches Begleitgrün" für Gestecke und andere "Weihnachtsdeko" liefert, ging es zurück zum "Holtumer Hof", wo der Bischof Overbeck in der proppevollen Scheune gemeinsam mit den Gläubigen zum Abschluss eine Maiandacht - die musikalisch vom Mündelheimer "MeloDio"- Chor begleitet wurde - feierte.

(pol)
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