Duisburg Luxusware Treibstoff

Duisburg · Die hohen Treibstoffpreise belasten die Duisburger Wirtschaft. Planungsschwierigkeiten und kleinere Gewinnspannen sind die Folge. Die IHK befürchtet Unternehmenspleiten durch Preisdumping.

 1,779 Euro für den Liter Super Plus, 1,739 Euro für Super – auch die Star-Tankstelle an der Mülheimer Straße in Duissern hatte gestern sehr hohe Preise. Da kamen die Autofahrer nicht nur wegen der schwülen Hitze ins Schwitzen. RP-Foto Andreas PRobst

1,779 Euro für den Liter Super Plus, 1,739 Euro für Super – auch die Star-Tankstelle an der Mülheimer Straße in Duissern hatte gestern sehr hohe Preise. Da kamen die Autofahrer nicht nur wegen der schwülen Hitze ins Schwitzen. RP-Foto Andreas PRobst

Foto: Probst, Andreas

Der Ärger über die Benzinpreise ist im Moment allgegenwärtig. Spritpreise von bis zu 1,75 Euro pro Liter Superbenzin und 1,56 für einen Liter Diesel sind mittlerweile auch in Duisburg eher die Regel als die Ausnahme. An Spitzentagen kommt der Benzinpreis sogar der 1,80-Euro-Marke gefährlich nahe. Das Ergebnis einer Studie der Uni Duisburg-Essen, ist daher erstaunlich. In den ersten sieben Monaten wurde der Untersuchung zufolge mit durchschnittlich 138 PS ein Höchstwert bei neuangemeldeten Wagen erreicht.

"Soviel PS haben sich die deutschen Neuwagen-Käufer noch nie unter die Haube gepackt", fasste Studienautor Ferdinand Dudenhöffer die Ergebnisse der Untersuchung gestern zusammen. Die Neuwagenkäufer in Deutschland setzten demnach offenbar immer noch eher auf komfortable Autos mit hohem Verbrauch, als auf sparsamere Modelle. Bei den hier ansässigen Unternehme, löst eine solche Verschwendung Kopfschütteln aus. Die größten Verbraucher der Stadt, die Duisburger Verkehrsbetriebe und die ansässigen Taxiunternehmen, sind zur Sparsamkeit gezwungen. "Wir benötigen im Jahr ungefähr 3,2 Millionen Liter Diesel, um Betriebsbereitschaft zu gewährleisten", sagt Anamaria Preuß, Pressesprecherin der DVG. "Da wir nur begrenzte Lagermöglichkeiten haben, müssen wir jede Woche neuen Kraftstoff kaufen. Die Preiserhöhung trifft uns deshalb genauso hart wie jeden privaten Autofahrer." Außerdem erschwere diese Preispolitik der Ölkonzerne das wirtschaftliche Planen. "Wir wissen ja auch nicht, wie die Preise in der nächsten Woche aussehen", so die DVG-Sprecherin.

Kleinere Gewinnspannen

Auch Peter Gungler, der Geschäftsführer der Duisburger Taxizentrale, hat mit Planungsschwierigkeiten zu kämpfen. "Wir werden die gestiegenen Kosten aber nicht an unsere Kunden weitergeben", versichert Gungler. "Die Preise sind für uns aber ein großes Problem. Unsere Branche unterliegt einer Gebührenordnung, die die Tarife festlegt, die wir berechnen dürfen. Die Gewinnspannen werden durch hohe Betriebskosten natürlich kleiner."

Neben dem Bereich der Personenbeförderung spielt in der Stadt vor allem der Logistik-Sektor eine große Rolle. Die niederrheinische Industrie- und Handelskammer (IHK) befürchtet, dass sich einige, hier ansässige Transportunternehmen übernehmen könnten. "Transportfirmen liefern sich traditionell einen harten Wettbewerb", erklärt IHK-Verkehrsexperte Ocke Hamann das Problem. "Preissteigerungen dieser Größenordnung können im Monat Mehrkosten in Höhe von einigen tausend Euro verursachen." Wer trotzdem noch auf Niedrigpreise setze, gerate leicht in Gefahr sich zu verschätzen. "Das Gleichgewicht zwischen gesundem Wirtschaften und aggressiver Preispolitik zu bewahren, ist für Unternehmen die eigentliche Schwierigkeit", so der Verkehrsexperte.

(RP)
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