Duisburg Luftige Kammermusik in der Abteikirche

Duisburg · Beim Serenadenkonzert des Ensembles Octans ging es am Ende spanischsprachig zu.

Die diesjährigen Serenadenkonzerte, alle in der Abtei Hamborn, haben begonnen. Das Ensemble Octans wurde vor vier Jahren von Studentinnen der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf gegründet, ist aber längst über diesen Kreis hinaus gewachsen.

Ein angemessen luftiger und zugleich großartiger Auftakt war "Introduction et Allegro" für Harfe (gut: Katrina Szederkényi), Flöte, Klarinette und Streichquartett von Maurice Ravel. Sehr gut passte danach das teils sentimentale, teils neckische "Lullaby" (Wiegenlied) für Streichquartett von George Gershwin. Als Gershwin seinerzeit bei Maurice Ravel Unterricht nehmen wollte, soll dieser gesagt haben: "Warum wollen Sie ein zweitklassiger Ravel werden, wenn Sie ein erstklassiger Gershwin sind." Die nächste Station war Wien, mit dem Lied der Marietta "Glück, das mir verblieb" aus der Oper "Die tote Stadt" von Erich Wolfgang Korngold mit der Mezzosopran-Solistin Mathilda Kochan und dem "Kaiserwalzer" op. 437 von Johann Strauß (Sohn), der wenige Tage zuvor im Philharmonischen Konzert erklungen war (die RP berichtete), in der raffinierten Bearbeitung für Kammerensemble von Arnold Schönberg. Der Walzer musste unterbrochen werden, weil dem ersten Geiger Önder Baloglu, im Hauptberuf Konzertmeister der Duisburger Philharmoniker, die Bogenhaare um die Ohren flogen - aber nur kurz, denn er holte schnell einen neuen Bogen.

Spanischsprachig ging der kurzweilige Abend zu Ende. Mathilda Kochan und der Gitarrist Mircea Gogoncea legten die "Siete canciones populares espanolas" von Manuel de Falla locker-flockig hin, ebenso Bianca Adamek (Violine), Ghislain Portier (Violoncello) und Angela Marica (Klavier) die argentinischen Stücke "Alfonsina y el mar" von Ariel Ramírez und "Fuga y misterio" von Astor Piazzolla. Als "richtiger" Tango kam noch "Por una cabeza" von Carlos Gardel in einer Bearbeitung für Streichquartett.

Wegen des Regens musste das Serenadenkonzert wieder einmal vom Kreuzgang in die Abteikirche verlegt werden. Diesbezüglich besteht noch Hoffnung für das nächste, zweite Serenadenkonzert am Freitag, 8. Juli, um 20 Uhr.

Ein Bläsersextett der Duisburger Philharmoniker spielt dann je ein Werk von dem polnischen Haydn-Schüler Franciszek Lessel, Ludwig van Beethoven, dem ungarisch-britischen Meister Mátyás Seiber und Wolfgang Amadeus Mozart. Karten kosten elf Euro, ermäßigt 6,50 Euro.

(hod)
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