Premiere in Duisburg So ist das umstrittene Loveparade-Theaterstück

Duisburg · Wohl noch nie zuvor wurde im Vorfeld so viel über ein Theaterstück gestritten wie über das zur Loveparade-Katastrophe in Duisburg. Unser Autor war bei der Premiere im Kom’ma-Theater dabei.

 Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind einheitlich in schwarzen Anzügen mit Hemd und Krawatte gekleidet.

Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind einheitlich in schwarzen Anzügen mit Hemd und Krawatte gekleidet.

Foto: Komma-Theater

Die Vorgeschichte So etwas hatte es in der Duisburger, vielleicht sogar in der gesamten deutschen Theatergeschichte noch nicht gegeben: Bereits die Ankündigung eines Theaterstoffes löste – auch „dank“ der sozialen Medien – eine solche Protestwelle aus, dass die geplante Aufführung fast abgesagt worden wäre. Regisseur René Linke und seine Mitstreiter wurden mit Vorwürfen überschüttet, dass sie die Duisburger Loveparade-Katastrophe vom 24. Juli 2010 mit ihren 21 Toten und Hunderten Verletzten für ein kommerzielles Sensationsstück missbrauchen wollten. Es war viel Geduld, Überzeugungsarbeit und Durchhaltewille nötig, um den Empörten klar zu machen, dass das Stück „L_VEPARAD_DE. Eine Verblendung“ keineswegs eine „Lust am Untergang“ befriedigen möchte. Vielmehr soll mit den Mitteln des dokumentarischen Theaters eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem unfassbaren Unglück angestrebt werden, das bis heute eine Wunde in der Stadt hinterlässt. Die Premiere im Kom’ma-Theater hat nun bewiesen, dass die im Vorfeld geäußerten Bedenken grundlos waren.