Duisburg Loveparade-Gedenkstätte soll Ort der Ruhe werden

Duisburg · Einen Ort der Ruhe zu erzeugen, den man begehen und auf sich wirken lassen kann, an dem man die eigene oder nachgefühlte Angst verarbeiten kann – diese Absicht verfolgt ein alternativer Entwurf für die Loveparade-Gedenkstätte.

Juli 2011: Angehörige gedenken Opfer der Loveparade
10 Bilder

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Einen Ort der Ruhe zu erzeugen, den man begehen und auf sich wirken lassen kann, an dem man die eigene oder nachgefühlte Angst verarbeiten kann — diese Absicht verfolgt ein alternativer Entwurf für die Loveparade-Gedenkstätte.

Entwickelt wurde er von dem Angehörigen Klaus Peter Mogendorf, dessen Sohn Eike bei der Loveparade ums Leben kam, in Zusammenarbeit mit seinem Arbeitgeber, Klaus-Peter Spannhoff vom gleichnamigen Planungsbüro.

Der Vorschlag versteht sich als Gegenentwurf zu den Plänen, die in den Gesprächen zwischen der Stadt Duisburg und dem Investor Krieger, dem das Gelände gehört, erarbeitet wurden. Die Vorschläge entsprächen — auch nach Abänderungen — nicht den Vorstellungen der Angehörigen, so Mogendorf.

Der detaillierte Plan sieht eine großzügige Fläche von 250 Quadratmetern vor, auf der "Erhaltenswürdiges auch erhalten bleibt", so die verhängnisvolle Treppe, aber auch das Stellwerk, indem Mogendorf und Spannhoff zufolge sowohl eine Kapelle, als auch eine Bildergalerie denkbar wären.

Auch die Gedenktafel mit den Kreuzen soll erhalten bleiben. Auf der gegenüberliegenden Seite soll eine hölzerne, u-förmige Sitzbank mit Überdachung Sichtkontakt sowohl zur Tafel, als auch zur Treppe herstellen. Dazwischen, am Unfallort, ist eine Freifläche angedacht, auf der Besucher Kränze oder Kerzen niederlegen können.

Im Vergleich zu den Krieger-Entwürfen verursacht die Umsetzung dieser Gedenkstätte etwa 40 Prozent mehr Kosten. Er berücksichtige aber die von Krieger geplante Tunnelverlängerung über der Karl-Lehr-Straße. Die Gesamtgestaltung werte nicht nur die Gedenkstätte auf, sondern stelle Mogendorf und Spannhoff zufolge auch für den Investor eine akzeptable Lösung dar.

Der Vorschlag will eine neuerliche Debatte um das Thema entfachen und aus Reihen der Hinterbliebenen eine neue Dynamik erzeugen — damit die Gedenkstätte "ein authentischer Ort für die Betroffenen bleibt".

(RP)
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