Zehn Jahre nach dem Unglück Landtags-Fraktionen wollen Hilfen für Loveparade-Opfer aufstocken

Düsseldorf/Duisburg · Zehn Jahre nach der Loveparade-Katastrophe will eine breite Landtagsmehrheit die Hilfen für die Opfer verbessern. Es soll einen zusätzlichen Fond geben. CDU, SPD, FDP und Grünen planen zudem, einen neuen Orientierungsrahmen für Großveranstaltungen.

 Holzkreuze für die 21 Opfer der Loveparade sind an einer Treppe der Gedenkstätte für die Loveparade-Opfer zu sehen.

Holzkreuze für die 21 Opfer der Loveparade sind an einer Treppe der Gedenkstätte für die Loveparade-Opfer zu sehen.

Foto: dpa/Ina Fassbender

„Die Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen im Landtag bringen anlässlich des Jahrestags der Tragödie einen Antrag ins Parlament ein, mit dem die Hilfe für Opfer verbessert wird“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung am Dienstag, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zudem fordern die Fraktionen weitere Expertenberatungen über die Sicherheit bei Großveranstaltungen und das Aufarbeiten von Unglücksfällen. Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 starben in Duisburg 21 Menschen im Gedränge, 650 Menschen wurden verletzt.

„Wir sind es den Opfern und den Angehörigen schuldig, nicht zu vergessen. Der zehnte Jahrestag soll Anlass sein, innezuhalten und der Opfer zu gedenken sowie weitere Lehren aus dem Unglück zu ziehen“, erklären gemeinsam die Fraktionsvorsitzenden Bodo Löttgen (CDU), Thomas Kutschaty (SPD), Christof Rasche (FDP) und Monika Düker (Grüne). Es sei eines der schlimmsten Unglücke in der NRW-Geschichte gewesen. „Wir danken allen, die sich um die Opfer und Hinterbliebenen aufopferungsvoll gekümmert haben und in schweren Stunden Hilfe, Stütze und Wegbegleiter waren“, heißt es in der Erklärung weiter.

Kurz nach der Katastrophe sei ein Soforthilfefonds aufgelegt worden, aus dem Mittel zur Abfederung sozialer Härten für die Opfer und ihre Angehörigen bereitgestellt wurden. Bis heute würden hieraus Gelder gezahlt. Der bisherige Soforthilfefonds für Opfer und Angehörige der Loveparade solle weitergeführt oder ein ergänzender Hilfsfonds für die Opfer der Loveparade-Katastrophe eingerichtet werden. „Zudem setzen wir uns dafür ein, zusätzlich einen Opferschutzfonds für Opfer von Katastrophen und Gewalttaten in unserem Land einzurichten.“

Darüber hinaus planen die Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen, eine Experten-Kommission zu beauftragen, „einen Orientierungsrahmen zu erarbeiten für die zukünftige Ausrichtung von Großveranstaltungen im Freien.“ Zudem solle eine Kommission beraten, wie zukünftig komplexe Katastrophenfälle besser aufgearbeitet werden können. Der WDR hatte am Dienstag über die Pläne für Hilfen und die Experten-Kommission im Anschluss an Fraktionssitzungen berichtet.

(dpa/atrie)
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