Duisburg Link und "Totlast"-Künstler wollen reden

Duisburg · Im Kulturausschuss musste Dezernent Thomas Krützberg am Montag einige unangenehme Fragen beantworten. Beifall gab's für Philharmoniker-Intendant Dr. Alfred Wendel. Rudolf Schocks 100. Geburtstag soll groß gefeiert werden.

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Foto: dpa, Federico Gambarini

Die umstrittene Absage der für das Lehmbruck-Museum geplanten "Totlast"-Ausstellung des bekannten Künstlers Gregor Schneider durch Oberbürgermeister Sören Link war am Montag auch Thema in der ersten Kulturaussschuss-Sitzung der neuen Legislaturperiode. Dabei musste Kulturdezernent Thomas Krützberg einige unangenehme Fragen der Grünen beantworten. Unter anderen wollte die Fraktion wissen: Welche Maßnahmen sind geplant, um zu erreichen, dass die Stadt Duisburg wieder als verlässlicher Partner von Kunst- und Kulturschaffenden wahrgenommen wird? Und: Welche Maßnahmen werden ergriffen, um dem drohenden Bedeutungsverlust des Lehmbruck-Museums zu begegnen?

Lehmbruck-Museum auf einem guten Kurs

Krützberg ging bei der Beantwortung dieser Fragen in die Offensive: Duisburg sei stets ein verlässlicher Partner für Kulturtreibende gewesen und werde es auch künftig sein. Zur zweiten Frage sagte er, dass das Lehmbruck-Museum unter der Leitung von Dr. Söke Dinkla wieder auf einen guten Kurs gebracht worden sei. Darüber hinaus habe die jüngste Ausstellung "Zeichen gegen den Krieg" allseits großes Lob bekommen. Vertreter des Landschaftsverbandes hätten, so Krützberg, sogar von einer "herausragenden Ausstellung" gesprochen.

Neben diesen "offiziellen" Antworten stieß eine Ankündigung des Kulturdezernenten auf besonderes Interesse: Oberbürgermeister Sören Link möchte sich nach den Herbstferien mit Gregor Schneider treffen, um mit ihm über die Kunst-Absage und den Widerhall auf diese Absage zu sprechen. Der in Duisburg lebende Künstler Chinmayo, der mit Gregor Schneider befreundet sei, habe sich angeboten, dieses Gespräch zu vermitteln. Unangenehm war für Krützberg auch die Frage, wie es nach dem erzwungenen Weggang des Münzexperten im Kultur- und Stadthistorischen Museum mit der Betreuung der Sammlung Köhler-Osbahr weitergehen soll. Krützberg sagte, dass es immer wieder Bereiche gebe, in denen Mitarbeiter fehlen würden.

Trotzdem könne es auch dann in den entsprechenden Institutionen gut laufen. Im Übrigen habe er sich mit dem Vorstand der Köhler-Osbahr-Stiftung zusammengesetzt und nach einer Lösung gesucht, mit der die Stiftungsmitglieder einverstanden seien.

Neues Programm dder Rheinoper ist "ausgezeichnet"

Es gab aber auch Erfreuliches in der Sitzung, die zum ersten Mal Udo Vohl (SPD) leitete. Als Rheinopern-Intendant Prof. Christoph Meyer das Programm der nächsten Spielzeit kurz vorstellte, bescheinigte ihm Oliver Hallscheidt (SPD) unter sichtlicher Zustimmung von Frank Heidenreich (CDU): "Ein ausgezeichnetes Programm von ausgezeichneten Leuten."

Auch Michael Steindl, der für das Schauspielangebot zuständig ist und 2005 den Schauspieljugendclub "Spieltrieb" ins Leben rief, fand die Sympathie der Ausschuss-Mitglieder. Gleich zweimal Beifall gab es schließlich für den Intendanten der Duisburger Philharmoniker, Dr. Alfred Wendel. Das erste Mal, als er das Konzertprogramm der Stadt vorstellte; das zweite Mal, als seine Vertragsverlängerung bis zu seiner Pensionierung offiziell verkündet wurde. Wendel nannte im Nebensatz eine bemerkenswerte Summe: Sponsoren unterstützen die Duisburger Philharmoniker jährlich mit insgesamt 250.000 Euro, damit erstklassige Solisten und Dirigenten engagiert werden können.

Klaus de Jong (BL) wollte wissen, welche Feierlichkeiten die Stadt zum 100. Geburtstag von Rudolf Schock am 4. September 2015 plant. Der Geburtstag werde groß und vielfältig gefeiert, versprach Dezernent Krützberg.

(RP)
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