Duisburg Letzte Runde im Abwahlkampf

Duisburg · Die Vorbereitungen für die mögliche Abwahl von Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland am Sonntag, 12. Februar, gehen in die letzte Runde.

DGB: Pfiffe und Buhrufe für Adolf Sauerland
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DGB: Pfiffe und Buhrufe für Adolf Sauerland

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Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Niederrhein und das "Duisburger Bündnis Abwahl" rufen dazu auf, am Sonntag gegen Sauerland zu stimmen. Das Wählerbündnis "Junges Duisburg" versucht gegen die Abwahl mobil zu machen und stellt sich öffentlich hinter das Stadtoberhaupt.

Aus ihrer Sicht sei "aus der anfänglichen durch Anteilnahme und Trauer entstandenen Bürgerbewegung mittlerweile ein politisch links-motiviertes Wahlkampfbündnis" geworden, das mit der eigentlichen Loveparade Tragödie kaum noch etwas zu tun habe, sagt "Junges Duisburg" Pressesprecher Oliver Beltermann. "Es erscheint uns so, als nutzten einige Parteien den Windschatten der Bürgerinitiative für ihre Machtpolitik."

Ungeachtet der Reaktion des Wählerbündnisses fordert Rainer Bischoff, Vorsitzender des DGB Niederrhein, die Duisburger dazu auf, ihr demokratisches Recht wahrzunehmen und am Sonntag in den Wahllokalen für einen "Neuanfang in Duisburg" zu stimmen.

Bereits jetzt appelliert der heimische DGB an die politischen Parteien, den eventuell notwendigen Umbruch dann ab Montag auch tatsächlich durchzusetzen: "Der folgende Neuanfang", so Bischoff weiter, "muss das vorrangige Ziel haben, die verschiedenen Gruppen und Menschen in unserer Stadt wieder zu vereinen. Die entstandenen Gräben in unserer Stadtgesellschaft müssen möglichst schnell wieder geschlossen werden. Ab Montag haben die Parteien die Möglichkeit, genau das zu veranlassen."

Große Gemeinschaft

Auch das Bündnis Abwahl meldet sich kurz vor dem Wahltag noch einmal zu Wort. Die Sauerlandgegner kritisieren die angeblichen Versuche des Stadtoberhauptes, die türkischstämmigen Migranten in Duisburg für sich zu gewinnen. "Es ist uns wichtig deutlich zu machen, dass es in Duisburg eine große türkische Gemeinschaft gibt, die gegen Adolf Sauerland ist", so SPD-Ratsfrau Elif Keklik.

"Wir lassen uns von niemandem beeinflussen und können sehr gut noch für uns selbst sprechen. Eine solche Bevormundung verbitten wir uns." Hintergrund für diesen Ausfall der Ratsfrau waren Berichte in der türkischsprachigen Tageszeitung "Hürriyet", die behauptet hatte, die Duisburger Migranten ständen einhellig auf der Seite Sauerlands.

(RP/rl)
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