Landtagswahl in NRW Kämpfer im verlorenen Land

Duisburg · Seit 70 Jahren ist der Duisburger Norden in sozialdemokratischer Hand. Wer damit unzufrieden ist, wählt meist die extreme Rechte. Bei der Landtagswahl wollen zwei höchst unterschiedliche Kandidaten von CDU und Grünen die Vorherrschaft brechen.

 Melih Keser in der Zechensiedlung Bergmannsplatz, in der die Grünen traditionell besonders schlecht abschneiden.

Melih Keser in der Zechensiedlung Bergmannsplatz, in der die Grünen traditionell besonders schlecht abschneiden.

Foto: Andreas Probst

Nach fünf Minuten kommt der erste Fan. „Sind Sie es? Ja, ne? Original!“ Die junge Frau, die gerade so das Wahlalter erreicht haben mag, klingt als habe sie Harrison Ford beim Bummeln auf der Weseler Straße in Marxloh getroffen. Doch vor ihr steht nur Deniz Güner, 43 Jahre alt, CDU-Kandidat im Wahlkreis Duisburg III und abseits der Duisburger Straßen nur mäßig bekannt in seiner Partei. Güner nickt. Man kennt ihn hier, er wohnt um die Ecke, er ist im Viertel aufgewachsen. „Bitte gehen Sie am 15. Mai wählen und wählen Sie mich“, sagt er. „Natürlich“, sagt die Frau.