Duisburg Landfrauen organisieren Erntedank

Duisburg · Pastor Roland Winkelmann hielt gestern die Messe auf den Holtumer Höfen in Serm. Im Hintergrund jedoch wirkten die Landfrauen aus dem Duisburger Süden. Sie luden auch zu Kaffee, Kuchen und Waffeln ein.

Der große Innenhof des Holtumer Hofes war am Sonntag ganz in herbstlicher Aufmachung hergerichtet. Pastor Roland Winkelmann feierte den Gottesdienst auf einem mit buntem Gemüse und langen Sonnenblumen geschmückten Podest. Seine Gemeinde saß in mehreren Reihen auf Heuballen davor, viele weitere standen noch dahinter, weil die Sitzplätze nicht ausreichten. „Da zeigt sich schon, dass das Zusammenleben hier im Duisburger Süden gut ist“, freute sich Pastor Winkelmann über die besondere Art der Messe. Gerade Erntedank biete sich dazu an, auf den Höfen zu feiern. „Man kommt aus der Kirche raus, es ist eine ganz besondere Atmosphäre hier.“

Landfrauen informieren in Schulen

Um die Organisation solcher Treffen kümmern sich die Landfrauen des Duisburger Südens. „Die Landfrauen haben auf Teufel komm raus gebacken“, fasste Marlies Schmitz am Sonntag das Engagement der Frauen zusammen. Unter dem Ortsverband Serm-Mündelheim-Rahm haben sich die Landfrauen im Duisburger Süden zusammen geschlossen. Eine ihrer Aufgaben ist die Aufklärung zur Landwirtschaft. „Landfrauen gehen in Schulen und erklären die Bedeutung von Milch in der Ernährung und sprechen sich für ein gesundes Pausenfrühstück aus“, so Marlies Schmitz. Aber es gehe ihr auch um den Zusammenhalt innerhalb des Berufsstandes. „Untereinander führen wir Weiterbildungen, Vorträge und Besichtigungen durch“, sagt die Landfrau. Dass bei ihren Festen die Religion eine große Rolle spielt, ist für sie selbstverständlich: „Durch die Nähe von Produktion und Natur kommt die Frage nach dem Schöpfer automatisch.“

Selbst in einer Großstadt wie Duisburg hält sich die Landwirtschaft, weiß Marlies Schmitz. „Die Stadt hat eigentlich ja kein landwirtschaftlich geprägtes Image,aber man ist erstaunt, wie viele Betriebe in den Randgebieten noch produzieren.“ Ganz ohne Probleme werde es dabei jedoch nicht in die Zukunft gehen. „Es wird weniger, aber größere Betriebe geben“, prognostiziert Marlies Schmitz. Sowohl die Wirtschaftlichkeit der Höfe, aber auch das häufige Fehlen von Nachwuchs seien für diese Entwicklung verantwortlich.

Neben selbst gebackenem Kuchen und Kaffee der Landfrauen waren auch Heribert Hölz und seine Frau mit einem Stand vertreten. Sie verkaufen seit Jahren Marmeladen und finanzieren aus den Gewinnen Hilfe für Bosnien. „Ich kenn’ im Duisburger Süden alle Landwirte“, versichert Heribert Hölz, „hier bei der Familie Schmitz sind wir so herzlich aufgenommen worden, das ist ganz toll.“

(RP)
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