Duisburg Landfermann-Schüler gründen eine eigene Genossenschaft

Duisburg · Die Schüler des Landfermann-Gymnasiums beweisen Unternehmensgeist: Gemeinsam mit der Volksbank Rhein-Ruhr, dem Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband und der Stiftung Partner für Schule hat die Schule nun eine offiziell anerkannte Schülergenossenschaft gegründet.

"Genossenschaftlich organisierte Schülerfirmen sind ein großartiges Beispiel dafür, wie ökonomische Grundbildung und eigenverantwortliches, solidarisches Handeln sinnvoll in das Schulleben integriert werden können", verdeutlichte Savas Beltir von der Stiftung Partner für Schule NRW. "Sie entwickeln über die gemeinsame Arbeit in ihrer Genossenschaft zusätzliche Fähigkeiten und Fertigkeiten für ihre Berufs- und Studienwahl."

Mit IT-Dienstleistungen wie PC-Reparaturen, Netzwerkwartung und Installation von Software bieten die Schüler ein Angebot an, welches auch über die eigene Schule hinaus genutzt werden kann. "Wir wollen unseren Service in Zukunft auch anderen Schulen anbieten, da wir vermuten, dass auch andere Schulen Verbesserungsmöglichkeiten im IT-Bereich haben", betonte Maik Wansart, Mitglied der Schülerfirma.

Angefangen hat das Ganze mit der Gründung der Schülerfirma "Compuration" im April 2013. "Mir und den anderen Jungs sind technische Probleme an den Geräten in unseren Computerräumen aufgefallen und diese versuchten wir innerhalb des Informatikunterrichts zu beheben", erläuterte der 16-jährige Schüler Michael Finken. "Wir interessieren uns alle sehr für Technik und fanden die Idee unseres Schuldirektors einfach klasse."

Der Direktor des Landfermann- Gymnasiums, Christof Haering, brachte die Idee, eine Schülergenossenschaft zu gründen, von seiner ehemaligen Schule in Leverkusen mit: "Die Schüler haben in dieser realen Firma die Möglichkeit, sich bereits neben dem Schulalltag mit unternehmerischem Denken und Handeln auseinanderzusetzen." Aufträge werden entgegengenommen, Rechnungen geschrieben und Gewinn- und Verlustrechnungen müssen erstellt werden. Im Einzelnen übernehmen die Schüler Funktionen wie in einer realen Genossenschaft. Sie führen Geschäftsbücher, tätigen Bestellungen, führen Preisverhandlungen und verfassen Präsentationen.

Auf eine Anfrage an die Volksbank Rhein-Ruhr, die bestehende Schülerfirma "Compuration" bei der Gründung einer Genossenschaft zu begleiten, erklärte Isabella Krause, verantwortliche Mitarbeiterin im Jugendmarkt: "Wir finden es toll, wenn Schüler sich mit dem Thema Unternehmensgründung auseinandersetzen. Zusammen wollen wir es auch hier in Duisburg probieren. Der Vertrag für die Schülergenossenschaft läuft nun über insgesamt drei Jahre."

Die Mitglieder der Schülergenossenschaft wirkten bei der offiziellen Gründungsversammlung am vergangenen Donnerstag motiviert und zufrieden. "Wir genießen unsere Arbeit, die Akzeptanz durch zahlreiche Lehrer und freuen uns, jetzt richtig durchstarten zu können", so ein Mitarbeiter von Compuration.

(RP)
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