Duisburg Landesumweltamt will ins "Quartier 1"
Duisburg · Das Landesumweltamt hat Interesse an einem Bürogebäude auf der Duisburger Freiheit. Der potenzielle Parkhausbetreiber hat dagegen einen Rückzieher gemacht. Es wird zunächst nicht gebaut.
Noch tut sich nichts auf dem nördlichen Teil der "Duisburger Freiheit". Auf dem 50 000 Quadratmeter großen Areal sollen vor allem Büroimmobilien entstehen. Ernsthaft interessiert soll das Landesamt Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW sein. Die Landesbehörde hat insgesamt rund 1200 Mitarbeiter. Hauptstandort ist Recklinghausen, daneben gibt es Dependancen in Essen und Düsseldorf sowie zahlreiche Außenstellen, Labore und Untersuchungsämter. "Es gibt erste Überlegungen, den Standort Düsseldorf nach Duisburg zu verlagern", erklärte gestern LANUV-Sprecherin Birgit Kaiser de Garcia auf Anfrage.
Der Düsseldorfer Standort liegt in der Nähe des Volmerswerther Rheindeiches. "Dort arbeiten rund 300 Menschen. Die anderen Standorte des Landesamtes sollen aber an Ort und Stelle bleiben", so die Sprecherin. In Düsseldorf sind vor allem die Abteilungen angesiedelt, die sich mit Gewässern und dem Trinkwasserschutz befassen. Weitere Schwerpunkte der Behörde sind beispielsweise Luftreinheit, Strahlenschutz, Kreislaufwirtschaft, Verbraucherschutz, Tiergesundheit und Agrarmarkt.
Die aurelis, die bekanntlich das "Quartier 1" südlich des Hauptbahnhofs im Bereich zwischen den Gleisen, der Koloniestraße und der A 59 entwickelt, wollte sich gestern zu einer möglichen Umsiedlung der Düsseldorfer LANUV-Niederlassung nach Duisburg nicht weiter äußern. Es habe aber schon erste Gespräche mit der Landesbehörde gegeben, erklärte ein Sprecher.
Ursprünglich sollte mit dem Bau des Parkhauses im östlichen Teil des "Quartier 1" entlang der Gleise noch in diesem Jahr begonnen werden. Das ist nun wieder völlig offen, nach dem der potenzielle Betreiber des Parkhauses mit 836 Stellplätzen einen Rückzieher gemacht hat. Die aurelis verweist auf die Komplexität bei der Innenstadtentwicklung: "Der Parkhausbetreiber hat sich mit Blick auf die noch laufende, mehrjährige Projektphase in der Duisburger Innenstadt dafür entschieden, zunächst andere Standorte zu realisieren", so aurelis-Sprecher Dirk Dratsdrummer. Das "Quartier 1" sei nicht nur ein einfaches, isoliertes Bauvorhaben. Es bilde "einen wichtigen Mosaikstein im integrierten Handlungskonzept für die Entwicklung der Duisburger Innenstadt".
"Wir arbeiten in enger Kooperation mit der Stadt auf der Grundlage der Stadtentwicklungsstrategie Duisburg 2027 sowie des Masterplan Innenstadt. Das Handlungskonzept soll bekanntlich bis 2018 mit einem Volumen von rund 640 Millionen Euro umgesetzt werden", so der Sprecher.
Die Gestaltung der Bahnhofsplatte, die kommende Bahnsteigüberdachung, das Mercator-Quartier, die geplante Hotelansiedlung am Bahnhof und die Situation des Einzelhandels — sprich: die Interessen vieler Player — spielten bei der Betrachtung der aktuellen Situation und der Gesamtplanung eine Rolle. Vor diesem Hintergrund sei klar, dass "es in den laufenden Gesprächen für uns nicht nur darum geht, ein Grundstück zu verkaufen oder potenzielle Mieter für Immobilien zu finden. Hier besteht aufgrund der hohen Komplexität erheblicher Erklärungsbedarf — und entsprechend verlängern sich Entscheidungszeiträume bei den Interessenten. Die aurelis hält grundsätzlich an einem Parkhaus fest und ist bereits mit anderen Interessenten im Gespräch. Dabei geht es vor allem um die mögliche Größe der Parkgarage beziehungsweise um die Anzahl an Stellplätzen. "Wir sind davon überzeugt, dass der Standort ideal für ein Parkhaus ist und gerade mit der Entwicklung des Quartier 1 eine wichtige Rolle spielen wird", heißt es.
