Duisburg Landesarchiv: Rüttgers setzt Spatenstich

Im Duisburger Innenhafen neben der Schwanentorbrücke nahm am Montag Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers den Spaten für das neue Landesarchiv in die Hand. Der Bau soll 2012 bereits fertiggestellt sein.

Neues Landesarchiv: Rüttgers setzt ersten Spatenstich
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Der letzte offizielle Gast hatte das Grundstück gerede erst verlassen, da schlossen sich hinter ihm schon wieder die Bauzäune, ein Bagger rollte an, und dessen Fahrer rammte die schwere Spitze in die Fundamente, die für das Landesarchiv noch weichen müssen. Der gestrige este Spatenstich war weit mehr als ein symbolischer Akt in Wahlkampfzeiten. Denn es bleibt nur vergleichsweise wenig Zeit, wenn Duisburgs bedeutendster Neubau bis Ende 2012 fertiggestellt sein soll.

Die Rheinisch-Westfälische Sepditiongesellschaft (RWSG) betrieb noch bis vor wenigen Jahren das große Speicherhaus, in dem bald das Gedächtnis des Landes gespeichert wird, wie gestern einige der Festredner betonten. An ihrer Spitze stand NRW-Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers, der Duisburg vor drei Jahren ein riesiges Geschenk macht, als die Stadt den Zuschlag für das Landesarchiv bekam. Von der Investitionssumme in Höhe von 120 Millionen Euro wird auch das hiesige Handwerk profitieren. Und die mehreren hundert Arbeits- und Ausbildungsplätze kommen zumindest mittelfristig auch den Duisburgern direkt zugute. Im Innenhafen werde das Landesarchiv ein herausragendes Gebäude sein, war Ministerpräsident Rüttgers sicher. Und das im wörtlichen Sinne: Bis in eine Höhe von 76 Metern - fast doppelt so hoch wie der heutige RSGE-Speicher ­- wird ein Turm mitten aus dem Gebäude in den Himmel ragen. An das Backsteinhaus schließt sich künftig ein 160 Meter langer wellenförmiger und sechsgeschossiger Neubau an. Das Landesarchiv wird damit rund 200 Meter des Innenhafenufers belegen.

Für 120 Millionen Euro

Für die Wellenform hatte sich Architekt Professor Laurids Ortner auch entschieden, um die Bewegungen des Wassers aufzunehmen. Sein Unternehmen Ortner hat sich in Duisburg schon einmal architektonisch verewigt: mit dem schönen Forum an der Königstraße. Doch der Einkaufstempel wird fast unscheinbar wirken gegenüber dem Archivneubau, der nicht nur dem Stadteingang am Schwanentor, sondern dem ganzen Innenhafen ein neues Gesicht geben wird. Und dieses Gesicht werde, wer es einmal gesehen habe, nicht mehr vergessen, versprach Prof. Ortner.

Mit 120 Millionen Euro wird das Archivgebäude teurer, als ursprünglich geplant. Grund war unter anderem der Einsturz des Kölner Stadtarchivs und die danach angehobenen Standards für den Bau neuer Archivhäuser. Dr. Herbert Lütkestratkötter, Vorstandsvorsitzender des ausführenden Generalunternehmens Hochtief AG, geht davon aus, dass der Kostenrahmen eingehalten werden kann. Prozess-Stabilität sei gesichert, formulierte er das Ergebnis von schier unzähligen vorbereitenden Gesprächen und Verhandlungen, in denen bis ins Detail fast jeder Schritt festgelegt wurde.

Und weil Zeit eben Geld ist, warteten während des symbolischen ersten Spatenstichs der Prominenz die wirklichen Bauarbeiter bereits im Hintergrund darauf, dass die Festgäste in der Halle nebenan verschwanden, um dort dem Duisburger Tanztheater zuzuschauen und bei einer Videopräsentation zu erfahren, welche Schätze bald in Duisburg lagern.

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